Netzwerke für Designerinnen

Allgemein

Die Idee der New Yorkerin Jessica Walsh hat sich seit 2015 wie im Flug verbreitet: In mittlerweile mehr als 285 Städten weltweit finden regelmäßige Abende mit Frauen, Wein und Design statt. Im Mittelpunkt steht der Austausch mit anderen Frauen aus der Kreativbranche der jeweiligen Stadt. Auch in vielen deutschen Städten sind Ladies, Wine & Design Chapter vertreten, an deren Events man mit Anmeldung und kostenfrei teilnehmen kann. Nicht nur, dass wir von der BLICKFANG gerne an den Events in Stuttgart teilnehmen – wir freuen uns auch sehr, dass wir in immer mehr BLICKFANG-Städten Kooperationsveranstaltungen mit den jeweiligen Chaptern anbieten können

 Wenn es in deiner Stadt noch kein LWD-Treffen gibt, kannst du es selbst starten. Alle Städte und Informationen zum Prozedere findest du hier.

In der Kreativbranche entstehen seit einigen Jahren zahlreiche Initiativen, um Frauen sichtbarer zu machen. Und in denen sie sich gegenseitig unterstützen und Kontakt knüpfen können. Und wie es sich für die Designwelt gehört, finden Netzwerktreffen längst nicht mehr als piefige Stammtische um die Ecke oder an weiß gedeckten Tafeln statt, sondern die verschiedenen Gruppen und Kollektive schaffen es, aus einem Business-Netzwerkabend ein anregendes und inspirirendes Abend-Event zu machen. .

Die Hamburgerinnen Josephine Seidel-Leuteritz und Louisa Verch arbeiten seit Jahren in der Möbelbranche. Einer Branche, in der die Führungsebenen stark männerdominiert sind. Im Juli 2019 gaben sie den Startschuss für die Abendveranstaltungen Woman in Furniture. Die Initiative möchte ambitionierte Frauen fördern – auf allen Levels. Bei den Treffen sind Praktikantinnen ebenso willkommen wie C-Level-Managerinnen und Geschäftsführerinnen. Gründerin Louisa Verch führt aus: „Wir wollen eine Plattform schaffen, in der sich Frauen gegenseitig stärken, um Großes zu erreichen. Wir schaffen einen Raum, in dem Vertrauen und Unterstützung an erster Stelle stehen. Dieser soll uns ermöglichen, sich auszutauschen, einander zu inspirieren, Ratschläge zu geben und unterschiedliche Themenschwerpunkte ohne Scheu anzusprechen.“

Mit dabei sind Journalistinnen, PR-und Marketing-Profis, Projektleiterinnen für Messen und Branchenevents, InteriorDesignerinnen und Architektinnen. Es gibt regelmäßige Abende, Partnerdinner oder auch Reisen, wie zum Beispiel diesen März zur Maison et Objet.

Das designerinnen forum, kurz df genannt, ist seit 1992 eine unabhängige Kommunikations- und Aktionsplattform für Gestalterinnen aller Berufssparten, um interdisziplinäre Kontakte, Wissensaustausch und Kooperationen zu fördern.

Ziel ist, die Qualitäten von Design, die Vielfalt der Kompetenzen von Designerinnen, ihren Arbeitsalltag und die Vereinbarkeit des Designberufs mit Familie und Lebensplanung zu diskutieren und politisch weiterzuentwickeln. Das df gibt Designerinnen Raum für die Gestaltung eigener Initiativen und hilft bei deren Umsetzung. Zu diesen df-Aktivitäten zählen Workshops, gemeinsame Veranstaltungen, öffentlichkeitswirksame Aktionen, Diskussionen und Interventionen. Im Blickpunkt stehen dabei Themen, die von gesellschaftlichem und designrelevantem Interesse sind.

Die Welt wird immer digitaler- und mit ihr auch die Designbranche. Was als kleines Netzwerktreffen in Berlin begann, ist heute zu einem Unternehmen avanciert, das in den vergangenen drei Jahren mehr als 400 Events umgesetzt hat: Die Global Digital Women. Die Initiative bietet Panel-Formate, reichweitenstarken Events rund um Female Empowerment, Employer Branding und Talent Acquisition an. Das Motto lautet „One Step Ahead“: Eine diverse Wirtschaftswelt, die dem Zeitgeist voraus ist. Ihre Mission ist es, die Welt diverser zu machen, die Gleichstellung der Geschlechter zu beschleunigen, den Anteil an Frauen in Führungsebenen und in Digitalberufen zu erhöhen und für eine gerechte Teilhabe aller in Wirtschaft und Gesellschaft einzutreten.

Die Digital Media Women gibt es seit 2010. Alles begann mit einem Tweet auf der NEXT Konferenz: Die Journalistin Carolin Beese sitzt im Publikum und ärgert sich über die – schon wieder – vielen männlichen Speaker. Wo sind die vielen starken Frauen der Branche? Carolin war nicht die Einzige, die sich daran störte, dass die Speakerpanels deutscher Konferenzen nicht die realen Kompetenzen widerspiegeln. Schnell fanden die ersten Treffen in Hamburg statt.

Das Motto: Machen statt Schnacken! Nicht mehr über das Ungleichgewicht ärgern, sondern es ändern! Ihre neueste Initiative ist „30über30“. Was wie ein klassischer Forbes-Listen-Aufruf für Einzelkämpfer klingt, richtet sich an 30 Unternehmen, die den digitalen Wandel mitgestalten und voranbringen und in denen bereits 30 Prozent und mehr der Führungspositionen mit Frauen besetzt sind. Warum 30 Prozent? Studien zeigen, dass ab diesem Prozentsatz von Frauen in Führungspositionen klassische Geschlechterstereotype an Wirkung verlieren.

Die Geschichte der Code Girls beginnt mit der erfolgreichen Teilnahme an einem Gewinnspiel eines Telekommunikationsunternehmens: Begeistert von der Aussicht ein paar Tage im sommerlichen Berlin zu verbringen und Goodies abzustauben, reisen Natalie Sontopski und Julia Hoffmann 2012 zur Campus Party in Berlin. Motiviert von den Erfolgsgeschichten junger Programmiererinnen und überzeugt, bald selbst auf Konferenzen vom eigenen Tech-Start-Up zu berichten, beschließen sie bei einem abendlichen Kaltgetränk die Gründung der Code Girls: Workshops und Vorträge rund um das Thema „Code“ für Mädchen und Frauen in Leipzig.

Die Initiative ADC future females ist ein maßgeschneiderte Leadership-Programm für weibliche High-Potentials in der Kreativbranche, das 2021 zum ersten Mal stattfand. Der Art Directors Club hat richtigerweise festgestellt: Kreativität braucht Diversität. Dafür treiben sie die Vernetzung und Weiterbildung weiblicher Führungskräften von morgen voran und haben diesen Workshop ins Leben gerufen. Auch 2022 können sich wieder ambitionierte und außergewöhnliche Frauen , die angestellt oder als Freie in der Kreativwirtschaft arbeiten, für einen der 25 kostenlosen Workshopplätze bewerben.

Im Herbst 2021 hat ein Berliner Kollektiv in der Designszene für Furore gesorgt. „Matter of course. Design beyond Objects“ wurde von 11 Designerinnen ins Leben gerufen, die selbstständig mit eigenem Studio in Berlin arbeiten. Einige fertigen ihre Entwürfe selbst, andere arbeiten mit Manufakturen und namhaften Herstellern zusammen. Mit dem gemeinsamen Projekt soll ein vertiefter und auch kritischer Austausch ermöglicht werden. Die nächste gemeinsame Ausstellung ist für die Mailänder Möbelmesse geplant.

Fotocredit: Anne Deppe

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