Die Zukunft der Modeindustrie ist grün

Allgemein

„Weg von Fast Fashion, hin zu Nachhaltigkeit mit Style“ –das waren die  richtungsweisenden Worte der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf der Fashion Week im Sommer 2021 (?). Denn, dass die Zukunft der Modeindustrie in Richtung Nachhaltigkeit tendiert ist nicht nur notwendig, sondern wird auch immer offensichtlicher:

60 Kleidungsstücke kaufen deutsche Konsument:innen im Schnitt jedes Jahr. 40 Prozent der Kleidung wird laut Bundesumweltministerium allerdings nie oder nur selten getragen. Die Produktion und der Kauf von schnelllebiger Billigmode (Fast Fashion) hat sich seit 2000 mehr als verdoppelt – und steigt weiter, mit massiven Auswirkungen für Mensch und Umwelt.

Erst im März 2022 hatte der Fashion Council Germany deshalb zu einem Gipfeltreffen in Frankfurt am Main geladen mit dem Ergebnis „mehr Raum und Bewusstsein für Nachhaltigkeit in Kombination mit Ästhetik zu schaffen“. Unter dem Motto „Change. Fashion. Together“ lud auch die diesjährige Modemesse Neonyt dazu ein nachhaltige wie technisch aktuelle Trends der Modebranche zu entdecken und zu erleben.

Dass Nachhaltigkeit bei Fashion-Designer:innen damit längst kein Nischenthema mehr ist und sich faire Produktion und modischer Aspekt nicht ausschließen, zeigen auch die unterschiedlichen Designansätze unserer BLICKFANG Designerinnen, die wir dir heute vorstellen möchten.

Fair Fashion, nachhaltige Mode oder auch Eco und Green Fashion, ist ein Überbegriff für Mode, die unter fairen und ökologisch bewussten Produktionsbedingungen hergestellt wird. Dabei geht es vor allem darum, Verantwortung für die Menschen und verwendeten Ressourcen entlang der Lieferkette zu übernehmen: Von der Materialauswahl, dem Verarbeitungs- und Fertigungsprozess bis hin zum Transport, Verpackung und Verkauf. Nachhaltigkeit bedeutet in diesem Zusammenhang auch den bewusst reduzierten Konsum und in die Investetition in qualitativ hochwertige Produkte. 

Nachhaltigkeit hat sich inzwischen vom Randthema zum Megatrend entwickelt. Was auf der einen Seite gut für Mensch und Umwelt ist, wird auf der anderen vom Unternehmensmarketing als strategisches Verkaufsinstrument genutzt. Sogenanntes „Greenwashing“ kommt dabei in der Modeindustrie besonders häufig vor. Sei es die Conscious Linie von Fast Fashion Marken oder das Labelling „Made in..“, das nur den letzten Arbeitsschritt einer langen Lieferkette berücksichtigt: Nicht überall wo Nachhaltigkeit drauf steht ist auch Nachhaltigkeit drin.

Dabei hat Fair Fashion viele Facetten und was du für dich am Nachhaltigsten findest, beruht auch darauf, was dir persönlich wichtig ist. Im Folgenden findest du deswegen eine Übersicht verschiedener Designansätze einiger unserer BLICKFANG Modelabels.

Den größten Einfluss als Konsument:in hast du sicherlich durch das eigene Kaufverhalten. Bewusster Konsum und die eigene Kaufentscheidung zu hinterfragen spielen dabei eine zentrale Rolle. Livia Firth, die Produzentin der Dokumentation „The True Cost – Der Preis der Mode“ hatte dazu bereits 2017 zur „30 Wears“ Challenge aufgerufen. Werde ich dieses Kleidungsstück mindestens 30 Mal tragen? Ist dabei die zentrale Frage anhand derer man seine Kaufbereitschaft kritisch abwägen sollte.

Das Hinterfragen nicht nur der eigenen Kaufentscheidung, sondern auch vielmehr des gewünschten Produkts ist dabei manchmal gar nicht so leicht, denn gerade in der Modeindustrie fehlt es oftmals an Transparenz. Der bewusste Kauf bei kleinen, regionalen (Mode)labels ist hier die Lösung. Denn egal ob auf Flohmärkten, in kleinen Concept Stores oder unserer BLICKFANG Designmesse – durch den direkten Austausch mit den Designer:innen kannst du die Nachhaltigkeitsfragen, die dir auf dem Herzen liegen, direkt ansprechen.   

Hat man weniger Zeit sich mit der genauen Herstellung oder Materialzusammensetzung eines Kleidungsstücks zu beschäftigen, lohnt sich ein Blick auf die sogenannten Textilsiegel. Eines der wohl bekanntesten und am weitesten verbreiteten Siegel für Naturfasern ist das „Global Organic Textile Standard“, kurz GOTS. Um das Siegel führen zu dürfen, muss das Produkt aus mindestens 95 % Naturfasern bestehen, wie zum Beispiel Baumwolle oder Leinen. Diese wiederum müssen zu 70 % aus zertifiziert biologischem Anbau stammen. Neben diesen Aspekten müssen zudem auch soziale Mindeststandards eingehalten sein.

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