Modularer Spielspaß – Holzspielzeug für kleine Entdecker

Allgemein

Gabriela Kawinska ist Future Forward Gewinner auf der BLICKFANG Wien 2024. Ihre eher traditionellen Holzspielzeuge wirken wie der Traum von Smartphone müden Eltern. Wir wollten mehr über ihre Produkte erfahren und haben Sie getroffen.

Stell dich doch kurz vor.

G: Ich bin Gabriela Kawinska, Designerin aus Polen, Warschau. Studiert habe ich an der Academy of fine arts in Krakau im Bereich Produktdesign und mich später auf Bühnenbild, Produktdesign und Interiordesign konzentriert. Was ich jetzt mache, ist meine Marke mit Produkten wie Möbeln oder kleinen Wohnaccessoires zu entwickeln. Mein Hauptziel ist es, dich zum Lächeln zu bringen.

Du hast Produktdesign in Krakau studiert. Warum wolltest du Design studieren?

G: Als ich ein Kind war, hatte ich immer viel Bastelzeug. Auch viel Kunst, und ich wollte das irgendwie kombinieren und zu etwas Größerem entwickeln. Ich habe vier Jahre in Krakau studiert. Später lernte ich in einer kleinen Holzwerkstatt das Handwerk lernte. Es war großartig, weil ich auch mehr über Techniken erfahren habe.

Und was inspiriert dich, wenn du deine Möbelstücke entwirfst? Gibt es bestimmte Künstler oder Bewegungen, die deine Arbeit beeinflussen?

G: Das ist eine schwierige Frage. Ich mag es, viele Kunstwerke zu haben, auch aus verschiedenen Bereichen. Mich inspirieren die Innenräume in den Filmen von Pedro Almodovar. Direkte Inspiration von Produktdesigner habe ich aber nicht wirklich. Ich mag die Projekte von Shona Heath. Sie ist Bühnenbildnerin aus Großbritannien und hat zum Beispiel das Set design für „Poor Things“ gemacht. Aber sie arbeitet auch viel mit Modemarken zusammen. Was mich auch sehr beeinflusst hat, ist Mode-Szenografie.

Gibt es ein klassisches Designprodukt, das dir schon als Kind besonders gefallen hat?

G: Zum Beispiel waren traditionelle Holzspielzeuge eine Inspiration für das Design von Pinocchio. Es war eine Art Spielzeug, mit dem ich liebte zu spielen. Ich dachte, wie wäre es, wenn ich etwas für mich selbst hätte, als Möbelstück? Und ich habe diesen modularen Tisch auf die gleiche Weise erstellt.

Kannst du uns durch einen typischen Designprozess führen?

G: Ich beginne sehr oft mit einer allgemeinen Idee – zum Beispiel den modularen Tisch. Ich denke dann, für welche Situationen, für welches Interior, welche Art und Emotionen ich in dieser bestimmten Situation hervorrufen möchte. Und ich überlege, wie ich es durch Design umsetzen kann, welche Farben, Atmosphäre, Formen und Materialien ich verwenden kann. Später denke ich natürlich an die Funktionalität. Ich beginne mit 3D-Design. Danach mache ich einige Prototypen.

Warum ist die Modularität so wichtig für dich?

G: Bei diesem speziellen Stück ging es nicht darum, einen finalen Tisch zu haben, sondern sich auf Verspieltheit zu konzentrieren. Das war am wichtigsten. Ich möchte ihn zu einer einzigartigen Skulptur entwickeln, die jeder selbst erschaffen kann. Und ich glaube, dass dieser Prozess, auch der Kundenprozess, sehr wichtig ist, sogar wichtiger als das Endergebnis.

All deine Produkte sind aus Holz. Was fasziniert dich an diesem Material und wie wählst du die spezifischen Holzarten für deine Projekte aus?

G: Wir haben eine große Geschichte mit Holzproduktion in Polen, daher vergleiche ich meine Produkte immer mit Handwerkern oder Unternehmen hier, mit denen ich zusammenarbeite, wenn ich eine bestimmte Holzart auswähle. Für mich ist es sehr wichtig, wie haltbar das Holz ist oder welche Möglichkeiten das Material bietet. Zum Beispiel, wenn ich etwas sehr Haltbares brauche, werde ich nach Buchenholz suchen. Buche ist aber auch sehr schwer. Wenn ich etwas Leichteres brauche, werde ich vielleicht nach Kiefernholz oder einer anderen Art suchen, die nicht so schwer ist. Es hängt davon ab, was ich in meinem Produkt haben möchte.

Heutzutage gibt es eine Nachfrage nach nachhaltigem Holz. Wie stellst du sicher, dass dein Holz aus einer nachhaltigen Quelle stammt?        

G: Ich arbeite mit Unternehmen zusammen, die sich um solche Dinge kümmern. Es kommt aus Polen. Wir sind aus einem Land, in dem wir viele Möglichkeiten haben, also ist es vielleicht einfacher hier. Nicht in jedem Land hat man solch große Holzbestände.

Was sind die größten Herausforderungen, denen du als Designer gegenüberstehst, und wie planst du, diese zu überwinden oder wie hast du sie bereits überwunden?

G:  Es sind tatsächlich jeden Tag kleine Herausforderungen. Außerdem ist im technischen Belangen auch die Nachhaltigkeit sehr wichtig, und der Fokus sollte auf Materialien liegen, die nicht umweltschädlich sind. Also es ist tatsächlich fast jeden Tag etwas anderes. Du musst dich darauf einstellen.

Auf deiner Website steht auch, dass das allgemeine Ziel ist, dich (den Kunden) zum Lächeln zu bringen. Wie hast du das bei Der BLICKFANG Wien vor?

G: Ich denke an eine Art Entertainment mit meinen Produkten. Ich mag es, meine Produkte interaktiv zu gestalten, damit wir wirklich spüren, wie sie funktionieren, und nicht nur einmal anschauen und vorbeigehen. Vielleicht werde ich eine Möglichkeit schaffen, eine persönliche Version von Pinocchio zu erstellen. Wir werden sehen.

Du wirst bei der BLICKFANG Wien dieses Jahr dabei sein. Gibt es einen bestimmten Grund warum gerade Wien, oder ist es einfach wegen der Nähe zu deinem Wohnsitz?

G: Ich bin sehr glücklich, dass ich die BLICKFANG in Wien besuche, weil ich in Krems an der Donau geboren wurde. Ich bin Polin, aber ich habe meine ersten zwei Lebensjahre sehr nahe an Wien verbracht.

Gibt es ein bestimmtes Feedback oder eine Erfahrung mit einem Kunden, die dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?

G: Der Besuch des Salone Satellite während der Mailänder Designwoche im April war für mich besonders eindrucksvoll. Ich erhielt großartiges Feedback von Besuchern, Unternehmen und Journalisten. Die Leute genossen es, meine Produkte auszuprobieren und mit ihnen zu interagieren. Ein besonderer Moment war, als zwei Kinder versuchten, auf mein kleines blaues Ausstellungshaus zu klettern. Als andere Kinder das sahen, kamen sie sofort dazu. Plötzlich hatte ich zehn Kinder bei mir, die begeistert mitmachten. Diese spontane Interaktion und Freude der Kinder an meinen Designs ist mir besonders im Gedächtnis geblieben.

Du nennst deine Produkte auch Lernspielzeuge. Was können Kinder damit lernen?

G: Sie können lernen, wie sie ihre Umgebung auf ihre eigene Weise gestalten, wie sie sie verändern können und wie sie darauf Einfluss nehmen können.

Hast du in naher Zukunft neue Projekte, Kollektionen oder neue Materialien, Techniken, die du ausprobieren möchtest?

G: Mein Ziel ist es, Pinocchio weiter anpassbar zu machen. Vielleicht werde ich nach neuen Materialien suchen.

Vielen Dank

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