Minimalismus made in Tschechien – Karlen

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Interview mit Future Forward Gewinner-Label Karlen

Das noch junge tschechische Label Karlen wurde dieses Jahr von der BLICKFANG mit dem Future Forward Award ausgezeichnet. Wir haben uns mit der Gründerin Petra Mlejnková getroffen, um aus erster Hand zu erfahren, wie ihr Résumé ausfiel und worauf wir uns in nächster Zukunft freuen können.

Hallo Petra, stell dich doch mal kurz vor.

P: Ich bin Petra Mlejnková. Ich komme aus Tschechien und habe vor zwei Jahren Karlen gegründet. Aktuell versuche ich den Namen Karlen in möglichst viele Köpfe zu bekommen.

Bei der BLICKFANG Stuttgart warst du das erste Mal bei uns dabei. Wie war deine Erfahrung?

P: Es war ein wirklich schönes Event. Viele Menschen waren da und haben sich auch für meine Produkte interessiert. Wir haben uns auch gern selbst umgeschaut, um zu sehen, wie die anderen Stände aufgebaut sind und welche tollen Sachen die Labels ausstellten.

Auf deiner Website wirbst du mit Ultra-Flachverpackungen. Was ist das genau?

P: Die Idee ist, dass jedes Möbel flach verpackt werden kann. Das ist einfacher, billiger und ökologischer im Versand. Andere musst du in einem Stück in einer großen Kiste verschicken, was deutlich mehr Platz braucht. Wenn du die Möbel auseinandernimmst, kannst du sie flach verpacken, wie es auch Ikea macht, um Platz und Geld zu sparen.

Was bedeutet zeitlos für dich?

P: Dass sogar deine Enkel es hoffentlich mögen. Zeitlos ist etwas, was abseits des Trends nicht nur heute zu gefallen weiß. Violett ist zum Beispiel Trend dieses Jahr, meine Produkte sind aber in sanfteren Farben gehalten. Wir hoffen, länger als 5–10 Jahre modern zu bleiben.

Gibt es aktuell einen Trend, mit dem du gar nichts anfangen kannst?

P: Ich denke, alles hat seine Zeit. Es ist sehr subjektiv, was man mag, da würde ich nie mit dem Finger zeigen und sagen „das hasse ich“. Es wird auch Leute geben, die meine Produkte nicht mögen. Hinter allem ist ein Grund oder Geschichte und somit auch eigene Kunden.

Deine Stücke sind mit nach echten Namen benannt – zum Beispiel Bookcase Hector. Warum?

P: Es sind sozusagen keine „echten“ Namen. Sie sind nicht nach Leuten benannt, die ich kenne. Das sind starke Namen, die sich gut merken lassen. Wenn du auf die Website gehst und die Namen liest, merkst du dir vielleicht eher den leicht verfangenden Namen, als den von der Firma.

Wie wichtig ist der deutsche Markt als tschechisches Unternehmen?

P: Ich bin noch am Anfang. Ich teste noch, welche Kunden meine Produkte ansprechen. Der deutsche Markt ist riesig, also auch riesiges Potenzial. Ich habe das Gefühl Deutsche sind sehr konservativ, wenn sie mit mir reden, manche aber auch gar nicht. Es gibt einen großen Unterschied zwischen älteren und jüngeren Generationen. Ich probiere mich noch aus. Es gibt auch paar Bestellungen aus Deutschland, aber es ist jetzt eher gleichmäßig in Europa verteilt.

Produzierst du deine Produkte in Tschechien?

P: Ja, alles ist in Tschechien produziert. Alle Materialien kommen aus lokalen Produktionsstätten.

Hast du bestimmte Pläne für die Zukunft?

P: Letzten Monat habe ich ein paar neue Produkte präsentiert. Wir haben mit recyceltem Beton gearbeitet und das möchte ich in Zukunft noch vertiefen. Wie der Spiegel, den wir anbieten, der aus recycelter Plastik produziert wurde. Ich hoffe, dass ich die Kreislaufwirtschaft unterstütze und so etwas zurückgeben kann.

Wir sind gespannt auf die weiteren Ideen der Designerin Petra Mlejnková, die ihr Label Karlen selbständig und unabhängig führt und die Produkte selbst vermarktet. Du willst keine Neuigkeiten verpassen? Dann abonniere unseren Newsletter Design-News.

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