Lenz Mack

AllgemeinInterviews

Lenz Mack ist Future Forward Gewinner auf der BLICKFANG München 2024. Er ist leidenschaftlicher Schreiner und widmet sein Leben seiner Begeisterung für Design. Wir wollten mehr über seine Ideenprozesse und Produkte erfahren und haben Ihn getroffen.

Stell dich doch kurz vor.

L: Ich bin Lenz Mack, bin 29 Jahre alt, komme aus München und habe eigentlich mein ganzes Leben in München verbracht. Ich war nach meiner Ausbildung zum Schreinermeister zwei Jahre in Garmisch auf den Schulen für Holz und Gestaltung, um Raum- und Werkdesign zu studieren. An der Schule habe ich auch den Hocker “poq” entworfen, der jetzt Gegenstand meines Messeauftritts sein wird.

Ich bin leidenschaftlicher Schreiner. Mein Ziel war immer, als Schreiner selbständig zu sein, aber mit Hauptaugenmerk auf gutes Design.

Wo findest du deine Inspiration?

L: Ich glaube die Inspiration ziehe ich mir aus vielen Dingen und aus meinem Leben insgesamt und aber auch aus Social Media, wie Instagram und Pinterest.
Und natürlich bin ich auch durch mein Elternhaus geprägt: Mein Vater ist selbst Architekt und Schreiner. Das heißt, bei uns zuhause war es immer wichtig, dass es schön ist. Auch meine Geschwister lieben es, schön eingerichtet zu sein. 

Hast du ein bestimmtes Vorbild, z.B. eben deinen Vater? 

L: Man könnte schon sagen, dass mein Vater eine gewisse Inspiration und Vorbildfunktion hat, da er all unsere Möbel zuhause immer selbst gebaut und mich damit ein bisschen in die Richtung geschubst hat. Mit vier Jahren habe ich wohl schon gesagt, dass ich Schreiner werden will.  

Hast du ein Material, mit dem du am liebsten arbeitest? 

L: Generell sind alle natürlichen, organischen Materialien mein Favorit. Mein Schreinerherz schlägt aber für Massivholz . Auf eine bestimmte Holzart will ich mich dabei gar nicht festlegen. An Massivholz gefällt mir, dass es Macken und Gebrauchsspuren haben kann und auch über Jahrhunderte hinweg nicht schlecht wird.  

Nenne mir drei Wörter, die zusammenfassend deine Kreationen beschreiben 

Holz, organisch und langlebig 

Hast du einen persönlichen Liebling aus deinen Produkten?

L: Meine zwei jüngsten Projekte sind meine liebsten. Nach dem langen Prozess und den vielen Stunden, die man in ein Projekt investiert, kann man es irgendwann nicht mehr sehen. Auch wenn es objektiv gut dasteht, ist man selbst nicht mehr zufrieden.

An meinem Hocker “poq” habe ich mich selbst aber noch lange nicht satt gesehen, besonders wegen seiner Einfachheit. Aber auch mein letztes Projekt aus meiner Abschlussarbeit, der faltbare “Stumme Diener”, ist einer meiner beiden Lieblinge.  

Gibt es einen bestimmten Prozess hinter der Namensgebung deiner Projekte? 

L: Für mich ist ein Möbelstück mehr als nur ein funktionales Objekt. Es ist ein Kunstwerk, das eine Geschichte erzählt. Deshalb lege ich großen Wert auf die Wahl des richtigen Namens. Die Namensfindung ist ein kreativer Prozess, der oft spätnachts stattfindet, wenn ich in Ruhe über das Design nachdenken kann. Jeder Name, den ich wähle, ist das Ergebnis einer sorgfältigen Überlegung und trägt zur einzigartigen Identität des Möbelstücks bei. 

Was genau sind Möbelstücke für dich?

L: Möbelstücke sind charakterbildend. Ich als Schreiner betrete viele fremde Häuser und ich mag es zu sehen, wie andere Leute leben. Man erkennt an der Einrichtung ganz gut, wie Menschen ticken und was sie mögen. Grundsätzlich ist ein Möbelstück erstmal leblos. Aber mit der Zeit, durch Macken und Gebrauchsspuren, die ein Möbel meiner Meinung nach haben darf und auch soll, bekommt es ein Leben und erzählt eine Geschichte. Ein Möbelstück bekommt ein Leben über die Zeit und Benutzung hinweg.  

Was bedeutet Nachhaltigkeit für dich? 

L: Die benutzten Materialien sollten natürlich nicht stark umweltschädigend sein. Aber Nachhaltigkeit bedeutet in erster Linie für mich, dass es ein langlebiges Produkt ist. Wenn man etwas kauft und es in 30 Jahren immer noch schön findet und möglicherweise sogar weitervererbt. Ein Design ist dann nachhaltig, wenn es lange währt und nicht aus der Mode kommt.  Ich selbst habe auch viele Stücke von meinen Großeltern und deren Eltern.

Hast du ein größtes Ziel für dein Leben und wie beeinflusst das deine Arbeit? 

L:  Mein größtes Ziel ist es, irgendwann eine funktionierende Familie zu gründen. Das Ganze ist bedingt durch ein glückliches Leben und Zufriedenheit im eigenen Job. Ich kann mich jetzt schon glücklich schätzen, dass ich einen Beruf ausübe, der mir sehr viel Spaß macht. Mich als Schreiner selbstständig zu machen und mein eigener Chef zu sein war ein langjähriges Ziel, dass ich jetzt momentan umsetzen kann. Es wäre schön, wenn ich mal meine eigene kleine Schreinerei habe, in der ich tüfteln kann, wann ich will.  

Was erhoffst du dir von deiner BLICKFANG-Teilnahme? 

L: Grundsätzlich mit Leuten ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu knüpfen, meinen Hocker zu präsentieren und auch den ein oder anderen Kunden zu gewinnen. 

Vielen Dank

Triff Lenz vom 22. bis 24. November auf der BLICKFANG München auf der Praterinsel.

Die Tickets findest du HIER:

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