Für echte Gewinnertypen
Auf jeder BLICKFANG wird der Designpreis in den Kategorien „Möbel & Produktdesign“ sowie „Mode & Schmuck“ verliehen.
Der Designpreis ist auch dieses Jahr wieder ein Highlight im Programm der BLICKFANG: Die besten gestalterischen Produkte und Konzepte werden unter Berücksichtigung einer besonders ansprechenden Präsentation ausgezeichnet. Für die Auswahl in den beiden Kategorien Möbel und Produktdesign sowie Mode und Schmuck ist eine hochkarätige Fachjury verantwortlich.
Der Designpreis wird von der D.E.S.I.G.N. Foundation gefördert.
Die Fachjury der BLICKFANG Wien 2024:
Anna M. Del Medico I Autorin und Journalistin
Anna M. Del Medico wurde 1958 in Vorau geboren. Nach der Matura an der BHAK Graz studierte sie an den Instituten für Publizistik und Kommunikationswissenschaft sowie Politikwissenschaft der Universität Wien. Sie ist Autorin und Mitherausgeberin des renommierten Möbel & Design Guide Austria. Darüber hinaus ist sie seit vielen Jahren als freie Journalistin für den medianet Verlag (Luxury brands & retail, Möbel & Design) sowie als Design-Scout beratend für Unternehmen tätig. Anna M. Del Medico war dreizehn Jahre lang Chefredakteurin der führenden österreichischen Wohnzeitschrift „Wohnen“. Von 2013 bis 2017 war sie Chefredakteurin des österreichischen Design- und Architekturmagazins morethandesign und bis 2019 Chefredakteurin des Designmagazins Mutboard & Vogel
1. Was macht für dich gutes Design aus?
Definitionen von (gutem) Design gibt es wie Sand am Meer. Da ich keine weitere hinzufügen möchte, zitiere ich Eberhard Schrempf, den Geschäftsführer der Creative Industries Styria: „Design is the intelligent management of chaos to create results of order“. Dem stimme ich uneingeschränkt zu.
2. Welches Designstück hat dich in letzter Zeit begeistert und warum?
Alain Gilles‘, für Glas Variatons entworfene Kollektion „Illusion. Das Prinzip von Illusion basiert auf der Verwendung von zwei Glasschichten. Die erste Schicht ist farbig oder strukturiert, während die zweite Schicht aus klarem Glas besteht und optisch gleichsam verschwindet. Es ist, als ob die Teile auf magische Weise zusammenhalten, ohne zu kippen, während in Wirklichkeit die klare Glasschicht für Stabilität sorgt. „. Faszinierend, innovativ, funktional.
3. Wohin wird sich in deinen Augen Möbel-Design in Zukunft entwickeln?
Möbel-Design muss sich in herausfordernden Zeiten daran messen lassen, ob es den Menschen im Alltag wirklich weiterhilft. Das mag nüchtern klingen, doch dieser Anspruch wird bereits heute in vielen Bereichen umgesetzt und wird in Zukunft noch viel wichtiger werden. Das heißt: Wer Möbel gestaltet und herstellt, muss sich bewusst sein, dass nur Produkte eine Chance auf dem Markt haben, die im Kern auf Haltung basieren.
4. Die BLICKFANG in Wien ist wichtig, weil…
sie den direkten Austausch zwischen Gestalter:innen und Nutzer:innen ermöglicht. So etwas gibt es nicht oft. Und das macht sie für beide Seiten zu einer idealen Plattform.
5. Welchen guten Rat würdest du jungen Designer:innen heutzutage mit auf den Weg geben?
Ihr seid kreative Menschen, saugt alles an Inspirationen auf, was euch umgibt. Doch damit ist eure Arbeit als Designer:innen noch lange nicht getan. Ihr müsst das Ganze auch reduzieren, auf das Wesentliche runterbrechen können. Und mindestens ebenso wichtig: Geht raus, macht euch und eure Arbeiten sichtbar, stellt euch der Diskussion und sucht den Austausch.
Sebastian Herkner I Designer
Sebastian Herkner wurde 1982 in Bad Mergentheim geboren. Nach seinem Abschluss an der HfG Offenbach gründete er 2006 sein Designstudio. Der „Bell Table“ brachte ihm als Jungdesigner erstes internationales Renommee ein. Seine Arbeit umfasst heute Möbel, Leuchten, Keramik, Accessoires und Textilien. Er hat mit zahlreichen internationalen Marken zusammengearbeitet, darunter Moroso, Dedon, Schönbuch, Thonet oder Ames. Herkner wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem German Design Award, dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland, dem Red Dot Design Award oder dem Elle Decoration International Design Award.
1. Was macht für dich gutes Design aus?
Gutes Design zeichnet sich für mich durch Eigenständigkeit, Verantwortung und Respekt aus. Es geht nicht nur um Form und Farbe, sondern um den gesamten Prozess der Gestaltung und Herstellung. Daher sollten wir unsere Kaufentscheidungen auch hinsichtlich ethischer und nachhaltiger Kriterien treffen.
2. Welches Designstück hat dich in letzter Zeit begeistert und warum?
Ein aktuelles Designstück, das mich begeistert, ist die Lina Totem Bodenleuchte von Hannes Peer. Ihre aufeinander gesteckten, farbigen Glasplatten aus Murano zeigen die Bedeutung von Handwerk und Materialität.
3. Wohin wird sich in deinen Augen Möbel-Design in Zukunft entwickeln?
In Zukunft wird Möbel-Design den Menschen und seine Bedürfnisse weiterhin in den Mittelpunkt stellen. Politische, gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen werden wichtige Impulse geben, und der Fokus auf lokale und dezentrale Fertigung wird entscheidend sein, um Qualität und Service zu gewährleisten.
4. Die BLICKFANG in Wien ist wichtig, weil…
Die BLICKFANG ist wichtig, weil sie Design sichtbar und greifbar macht; der direkte Austausch mit Menschen ist essenziell.
5. Welchen guten Rat würdest du jungen Designer:innen heutzutage mit auf den Weg geben?
Mein Rat an junge Designer:innen: Seid sichtbar, sowohl digital als auch analog. Nur im Austausch reifen Ideen, und diese Kommunikation ist entscheidend, um eure eigene Designsprache und Philosophie in die Welt zu tragen.
Ulrike Nachbargauer I Innenarchitektin
Ulrike Nachbargauer ist Innenarchitektin mit einer Leidenschaft für das Erzählen von Geschichten durch Räume. Nach ihrem Studium der Architektur an der Technischen Universität Wien vertiefte sie sich in die Innenarchitektur, wo sie ihre Liebe für das Zusammenspiel von Raum, Emotion und Funktion entdeckte. Ihre Erfahrung am renommierten Wiener Burgtheater als Bühnenbildnerin prägte ihre Fähigkeit, Räume zu inszenieren und emotionale Geschichten durch Design zu erzählen. Als Lehrbeauftragte an der Universität für angewandte Kunst Wien gab sie ihr Wissen über Bühne und Film weiter. Heute arbeitet sie international an exklusiven Hospitality- und Residenzprojekten, wo sie ihre Kreativität und ihren Sinn für Ästhetik in außergewöhnliche Designkonzepte einfließen lässt.
1. Was macht für dich gutes Design aus?
Für mich ist gutes Design voller Humor und Emotion. Da ich aus dem Theater komme, liebe ich es, Geschichten im Raum zu erzählen. Design muss mich emotional berühren – es soll Staunen erwecken, ein Lächeln auf die Lippen zaubern oder das Gefühl der Verliebtheit auslösen. Ein gut designter Raum sollte uns bewegen und in uns ein positives Gefühl hinterlassen
2. Welches Designstück hat dich in letzter Zeit begeistert und warum?
Ein Designstück, das mich in letzter Zeit wirklich begeistert hat, ist die „Seyun“-Kollektion, insbesondere der Seyun-Stuhl. Was mich daran fasziniert, ist die Kombination von Zaha Hadids fließendem, organischem Design mit der traditionellen japanischen Handwerkskunst von Karimoku. Der Stuhl ist mehr als nur ein Möbelstück – er erzählt eine Geschichte von Handarbeit und fortschrittlicher Technologie. Dieses Stück bringt mich zum Staunen und ruft eine emotionale Verbindung hervor, weil es die Grenzen zwischen Kunst und Möbel auf subtile Weise verschwimmen lässt.
3. Wohin wird sich in deinen Augen Möbel-Design in Zukunft entwickeln?
Das Möbel-Design der Zukunft wird stark von Nachhaltigkeit geprägt sein, mit einem Fokus auf umweltfreundliche Materialien und Herstellungsprozesse. Multifunktionalität und platzsparende Lösungen gewinnen besonders in urbanen Räumen an Bedeutung. Zudem werden technologische Innovationen wie smarte Möbel und der Einsatz von Virtual Reality das Design und die Personalisierung vorantreiben. Schließlich wird es immer wichtiger, dass Design emotional berührt und eine persönliche Verbindung zum Nutzer schafft
4. Die BLICKFANG in Wien ist wichtig, weil
Die BLICKFANG in Wien ist wichtig, weil sie eine Plattform bietet, auf der unabhängige Designer ihre Arbeiten präsentieren und Käufer direkt mit den Designer in Kontakt treten können. Sie fördert den Austausch zwischen kreativen Köpfen und designaffinen Menschen, was zu neuen Ideen und Trends führt. Für Innenarchitekten und Designliebhaber ist die Messe eine hervorragende Quelle der Inspiration und bietet die Möglichkeit, einzigartige Stücke zu entdecken. Zudem unterstützt sie nachhaltiges Design und Handwerk, indem sie bewusst kleine Labels und innovative Konzepte in den Mittelpunkt stellt.
5. Welchen guten Rat würdest du jungen Designer:innen heutzutage mit auf den Weg geben?
Mein Rat an junge Designer wäre, sich auf Authentizität und Individualität zu konzentrieren. Statt Trends blind zu folgen, sollten sie ihren eigenen Stil und ihre persönliche Handschrift entwickeln, die sie unverwechselbar macht. Zudem ist Netzwerken entscheidend: Dazu kann man Plattformen wie Messen und Social Media nutzen, um seine Arbeit zu präsentieren, Feedback zu bekommen und wertvolle Verbindungen zu knüpfen. Schließlich: Geduld – großartige Designs entstehen nicht über Nacht, sondern durch ständiges Lernen und Verfeinern.