Für echte Gewinnertypen
Auf jeder BLICKFANG wird der Designpreis in den Kategorien „Möbel & Produktdesign“ sowie „Mode & Schmuck“ verliehen.
Der Designpreis ist auch dieses Jahr wieder ein Highlight im Programm der BLICKFANG: Die besten gestalterischen Produkte und Konzepte werden unter Berücksichtigung einer besonders ansprechenden Präsentation ausgezeichnet. Für die Auswahl in den beiden Kategorien Möbel und Produktdesign sowie Mode und Schmuck ist eine hochkarätige Fachjury verantwortlich.
Der Designpreis wird von der D.E.S.I.G.N. Foundation gefördert.
Die Fachjury der BLICKFANG München 2024:
Dr. Stephan Demmrich I Chefredakteur GOODLIFE
Seit exakt 25 Jahren im Zeitschriftenbusiness, inzwischen „Dienstältester“ Chefredakteur im Lifestyle-Bereich – ein Dinosaurier … Parallel ein paar Jahre Antiquitäten-Roadshow (TV) für den SWR. Davor als Kunst- und Designexperte im Auktionshandel mit dem Schwerpunkt 20. Jahrhundert sowie in verschiedenen Galerien tätig, beispielsweise für Torsten Bröhan. Ausgangspunkt: Studium der Kunstgeschichte, Germanistik, Geschichte sowie Städtebau in Bonn
1. Was macht für dich gutes Design aus?
Gelungene Gestaltung sollte überraschen. Gutes Design bereichert unseren Alltag, macht das Leben angenehmer und im besten Fall schöner. Mir gefallen Entwürfe, bei denen ich fundierte Kenntnisse über unsere Vergangenheit spüre: Tradition und Werte modern interpretiert.
2. Welches Designstück hat dich in letzter Zeit begeistert und warum?
Täglich erreichen uns als Presse dutzende von Neuheiten, manche begeistern, andere nicht. Am Ende wünsche ich mir und noch mehr unserer Gesellschaft, dass Produkte zu Lebensbegleitern werden. Nur das ist wirklich nachhaltig. In der Mode wäre das für mich eine Tasche von Lotuff Leather – unverwüstlich und sehr cool. Im Einrichtungsbereich etwa ein Tisch des Hamburger Labels Victor Foxtrot.
3. Wohin wird sich in deinen Augen Möbel-/Mode-Design in Zukunft entwickeln?
Wir befinden uns bereits in einem grundlegenden gesellschaftlichen Wandel, befeuert durch KI und Robotik. Daraus resultieren die unterschiedlichsten Entwicklungen. Eine davon ist die Renaissance des Handwerks als Gegenbewegung. Im Fashionbereich, doch genauso im Interior verlieren große Marken und Namen gerade an Bedeutung. Das liegt auch an den unanständigen Preisen, die aufgerufen werden für Mainstream. Die Zukunft gehört kleinen, innovativen Labels. Zumindest in Europa.
4. Die BLICKFANG in München ist wichtig, weil…
… die Stadt großes Potenzial hat – und ich meine damit nicht allein die finanziellen Möglichkeiten der Münchnerinnen und Münchner. Sie sind lebenslustig und echte Genussmenschen. München hat ein italienisches Herz. Ich finde das „Dolce Vita“ in der bayerischen Metropole großartig und freue mich auf die Blickfang.
5. Welchen guten Rat würdest du jungen Designer:innen heutzutage mit auf den Weg geben?
Bleib bei dir. Lass dich nicht verbiegen. Sei authentisch. Geh deinen eigenen Weg und folge deinem Instinkt.
Saskia Diez I Designerin, Unternehmerin, Consultant
Saskia Diez ist eine international erfolgreiche Schmuckdesignerin mit Sitz in München. Ihre Kollektionen, die in kleinen, erfahrenen Betrieben handgefertigt und aus 90% recycelten Edelmetallen hergestellt werden, stehen für Ausdruck, Selbstbewusstsein und zeitlose Eleganz. Nach ihrer Goldschmiedelehre und einem Industriedesignstudium arbeitete sie für renommierte Designer und Marken wie Konstantin Grcic, Christian Haas und Rosenthal. Heute kooperiert sie mit Firmen wie Zwiesel Kristall, Dr. Hauschka und Marc O’Polo. Ihre Arbeiten sind weltweit in ausgewählten Stores sowie online und in ihrem Münchner Geschäft erhältlich.
1. Was macht für dich gutes Design aus?
Ein gut entworfenes Stück hat alles, was es braucht – nicht mehr und nicht weniger. Was „brauchen“ genau bedeutet, kann dabei unterschiedlich sein. Manchmal ist es die Spannung im Design, manchmal die Klarheit der Funktion.
2. Welches Designstück hat dich in letzter Zeit begeistert und warum?
Die elektrische Schallzahnbürste von Wondersmile. Super cleanes Design, sattes monochromes Schwarz ohne irgendwelche Farbakzente, langlebiger Akku, keine unnötigen Extras, keine unnötige Ergonomie. Der Knopf lässt sich nicht zu tief eindrücken, und kann daher auch nicht kaputt gehen – eine Schwachstelle vieler teurer Modelle. Dazu ein angemessener Preis.
3. Wohin wird sich in deinen Augen Möbel-/ Mode-Design in Zukunft entwickeln?
In der Mode werden weiterhin viele Makro- und Mikrotrends nebeneinander existieren. Ich glaube, dass Spaß und Freude an Mode sowie gute, ausgefallene Schnitte bald wieder wichtiger werden, ich denke, dass Ästhetik wieder eine grössere Rolle spielen könnte.
Was das Möbeldesign angeht: Minimalismus mit einem Hauch Eklektizismus wird dominieren. Gleichzeitig wächst die Müdigkeit gegenüber „instagrammable“ Einrichtungen. Menschen wollen keine Abziehbilder, sondern durchdachte Details, gute Funktionen und auch alltagsnähere Entwürfe.
4. Die BLICKFANG in München ist wichtig, weil
… sie jungen, unabhängigen Designern eine Plattform bietet. Sie ermöglicht es, Design physisch zu erleben – eine wichtige Ergänzung zu unserem stark visuell geprägten Social-Media-Alltag, der unser Weltbild dominiert und oft ziemlich entkoppelt ist von uns als Körper/Lebewesen.
5. Welchen guten Rat würdest du jungen Designer:innen heutzutage mit auf den Weg geben?
Macht, was ihr wollt. Findet eure eigene Sprache und Lösungen. Entwickelt schlaue, neue Dinge, die das Leben im Kleinen oder Großen verbessern. In einer übersättigten Welt, in der es alles schon millionenfach gibt, ist echte Innovation entscheidend.
Jürgen Kellner I Ladenleiter MAGAZIN, München
Jürgen Kellner ist in Regensburg geboren. Seit fast dreißig Jahren lebt er in München – und agiert dort in der Designmöbelbranche. Als Ladenleiter im MAGAZIN in München ist seine Leidenschaft geprägt von Industriedesign, Inneneinrichtung und mannigfaltigen Schnittstellen zu Designern und Architekturgestaltern.
1. Was macht für dich gutes Design aus?
m Kosmos Design geht es nach meiner Sicht um gute Gestaltung – aus einer entschlossenen Haltung.
Relevanz, Material, Funktion und Haptik sind entscheidende Stellschrauben. Stimmt die Chemie zwischen Nutzer und Produkt, ist Gutes gelungen. Im Idealfall werden daraus lange Wegbegleiter.
2. Welches Designstück hat dich in letzter Zeit begeistert und warum?
Ein Art „Toblerone-Stück“ als Architektur-Statement. Im Spätsommer haben wir spontan
in der Santnerpass Hütte in den Dolomiten übernachtet. Das Gesamtkonzept des Schutzhauses hat mich auf vielen Ebenen beeindruckt: Architektur, ohne Naturschönheiten zu stören. Innenausbau,durchdacht und verbindend. Vegetarische Kulinarik.
3. Wohin wird sich in deinen Augen Möbel-Design in Zukunft entwickeln?
Das Konsumverhalten wird sich hoffentlich rasant verändern – und Aspekte wie Nachhaltigkeit künftig mehr ins Bewusstsein rücken. Gute Produktentwicklungen werden diese Impulse umsetzen. Unter Einbindung von handwerklichem und industriellem Können sowie Entwicklungen, die von KI gestützt sind, muss ressourcenschonend gehandelt werden. Die Verpflichtung gegenüber der Zukunft wird der Maßstab sein müssen – und Design spielt dabei eine wichtige Rolle.
4. Die BLICKFANG in München ist wichtig, weil
wir weitere Bausteine in unserer Metropole benötigen, um eine breite Plattform für Kreativschaffende zu haben. Die Vernetzung der regionalen Szene ist ein wichtiger Faktor – auch für die
Sichtbarkeit und den Umsatz vor Ort. Hier spürt man die Leidenschaft am Produkt.
Die Blickfang ist Quelle und Zuflussstelle zugleich. Sie macht Design erlebbar und gewährt ihren Besuchern einen eindrücklichen Blick hinter die Kulissen – mit dem Angebot erfahrener Profis und beeindruckender Newcomer.
5. Welchen guten Rat würdest du jungen Designer:innen heutzutage mit auf den Weg geben?
Hört auf euren Antrieb und seid neugierig, entwickelt im Dialog und im Netzwerk. Setzt auf neue Kooperationen und werdet zum Experten