Es gibt diese schwerelosen Momente, in denen Architektur atmet. In denen ein Raum nicht einfach nur ein Raum ist, sondern eine Erfahrung. Ulrich Pape kennt diese Momente gut. Zwölf Jahre lang hat er als Designchef des renommierten Architekturbüros Peter Haimerl solche Momente geschaffen – in Konzerthäusern, Villen und Wohnbauprojekten. Jetzt gestaltet er sie im Kleinen, mit einem Möbelstück, das die Grenzen zwischen Architektur und Design verschwimmen lässt: dem scheinbar schwerelosen Architektenbett.
„Meine Mission ist es, die überfrachteten Schlafzimmer dieser Welt aufzuräumen.“

Vom Wabenhaus zum schwerelosen Bett
Die Geschichte dieses außergewöhnlichen Möbels beginnt im Münchner Wabenhaus, einem Wohnbauprojekt, das mit seiner besonderen Geometrie neue Wege des Wohnens erkundet. „Der kastenförmige Raum wird in die Breite gezogen“, erklärt Pape, „man hat auf einmal 6,60 Meter breite Räume.“ Eine Dimension, die nach neuen Lösungen verlangte. Konventionelle Möbel drohten den Raum zu erschlagen, statt ihn zur Geltung zu bringen.

Balance von Schwere und Leichtigkeit
Was folgte, war eine radikale Neuinterpretation des Bettes. Ein hauchdünnes Stahlgestell, das die Matratze scheinbar schweben lässt. Ein massiver Granitnachttisch als Gegengewicht, der in faszinierender Balance mit der Leichtigkeit des Bettes steht. „Stein ist kühl, schwer, die Matratze warm, weich. Also ein ideales Paar.“, beschreibt Pape den bewussten Materialkontrast. Es sind diese architektonischen Prinzipien – Reduktion, Abstraktion, klarer Materialeinsatz –, die das Möbelstück zu mehr machen als nur einem Bett.
Technische Präzision trifft ästhetische Vision
Die Entwicklung war eine Reise durch verschiedene Disziplinen. Pape ließ die Statik mittels Finite-Elemente-Modellen berechnen, arbeitete mit einem der führenden Schraubenspezialisten Deutschlands zusammen und suchte in Österreich nach dem perfekten Holz für den speziell entwickelten Lattenrost.
„Das Architektenbett bringt die Prinzipien der Architektur ins Kleine: Reduktion, Abstraktion und klarer Materialeinsatz.“
Demokratisierung der Architektur
Doch für Pape geht es um mehr als Design. Nach Jahren der Arbeit an großen Architekturprojekten – darunter das vielbeachtete Konzerthaus in Blaibach – sieht er im Architektenbett die Chance, architektonisches Denken demokratischer zu machen. „Wer ein Architektenhaus hat oder davon träumt, kann sich mit diesem Bett zumindest einen Raum architektonisch gestalten“, sagt er.
Die Mission: Räume neu denken
Diese Transformation des Raums ist für Pape eine Mission. Zu oft hat er in seiner Karriere gesehen, wie durchdachte Räume durch unpassende Möbel ihre Wirkung verloren. „Oft fehlt uns das Gespür dafür, wie viel Volumen ein Raum verträgt“, beobachtet er. Das Architektenbett soll hier einen Unterschied machen – nicht nur ästhetisch, sondern auch emotional.

Der Sprung in die Selbstständigkeit
Der Wechsel vom Architekten zum Produktdesigner war für Pape auch ein Sprung ins Ungewisse. „Ich bin es gewohnt, Auftraggeber zu haben und mit ihnen direkt etwas zu machen“, reflektiert er. „Jetzt habe ich etwas gemacht und muss es hinaussenden in die Welt.“ Eine neue Herausforderung, der er sich mit der gleichen Akribie stellt wie seinen architektonischen Projekten.
Ausblick: Die Vision geht weiter
Die Zukunft sieht Pape weiterhin im Schlafzimmer. Ein passender Sessel ist in Entwicklung, auch eine flexible Leselampe zum Andocken ans Bett. Stück für Stück will er das oft vernachlässigte Schlafzimmer neu denken. „Es geht nicht nur darum, wie es aussieht“, sagt er, „sondern wie es sich anfühlt.“
In dieser Verbindung von Form und Gefühl, von technischer Präzision und emotionaler Wirkung liegt vielleicht das Besondere an Papes Arbeit. Er denkt Räume nicht nur von ihrer Geometrie her, sondern von den Menschen, die in ihnen leben. Das Architektenbett ist dabei mehr als ein Möbelstück – es ist ein Statement dafür, dass gute Gestaltung das Leben bereichern kann. Jeden Tag aufs Neue, jede Nacht aufs Neue.

Ulrich stellt sein Architektenbett sowohl auf der BLICKFANG Stuttgart vom 14.-16. März als auch der BLICKFANG Basel, vom 21.-23. März aus. Sichere dir jetzt dein Ticket um die schwerelose Möbelkunst live zu entdecken!
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