Für echte Gewinnertypen
Die BLICKFANG steht für exzellentes, unabhängiges Design – und genau das würdigt auch in diesem Jahr der begehrte Designpreis.
Die Auszeichnung richtet sich an herausragende Designer:innen und kreative Köpfe, die mit innovativen Konzepten und einzigartiger Ästhetik überzeugen. Der Designpreis ist auch in diesem Jahr eines der Highlights der BLICKFANG und wird erstmals in drei Kategorien vergeben: Neben den etablierten Bereichen Möbel & Produktdesign sowie Mode & Schmuck wird nun auch die Kategorie Mode- und Wohnaccessoires ausgezeichnet.
Eine unabhängige Fachjury entscheidet über die Preisträger:innen in allen Kategorien und legt dabei besonderen Wert auf die gestalterische Qualität, das kreative Konzept, die handwerkliche Umsetzung und eine überzeugende Präsentation. Der Designpreis hebt nicht nur exzellentes Design hervor, sondern setzt auch ein Zeichen für die Bedeutung nachhaltiger und innovativer Gestaltung.
Ermöglicht wird die Vergabe durch die Unterstützung der D.E.S.I.G.N. Foundation, die sich für die Förderung herausragender Designleistungen einsetzt. Mit dieser Auszeichnung bleibt die BLICKFANG ihrer Mission treu, Designschaffende zu stärken und die besten Ideen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die Fachjury der BLICKFANG Stuttgart 2025:
Frank Dittel I Dipl. Ing. Freier Architekt
Geschäftsführer & Inhaber Dittel Architekten GmbH

Frank Dittel, geboren in Stuttgart, absolvierte nach dem Abitur eine zweijährige Ausbildung als
Bauzeichner bei Kieferle & Partner in Stuttgart. Anschließend studierte er Architektur an der Universität Stuttgart und verbrachte Auslandssemester in Brüssel und Barcelona. Nach ersten Berufserfahrungen bei Virgile&Stone in London (2002-2005), gründete er 2005 das Architektur- und Designbüro Dittel Architekten GmbH in Stuttgart. Mit einem Team von 60 Mitarbeitenden realisiert er vielfältige Projekte in den Bereichen Hotel & Gastronomie, Arbeitswelten, Retail und Kultur & Bildung – mit dem Schwerpunkt auf Bauen im Bestand, Umbau und Sanierung.
1. Was macht für dich gutes Design aus?
Für mich ist gutes Design mehr als nur eine schöne Hülle – es ist ein Dialog zwischen Raum und Mensch. Als Architekt sehe ich es als die Kunst, Atmosphären zu erschaffen, die nicht nur funktionieren, sondern auch berühren. Ein Raum muss intuitiv verstanden werden, Emotionen wecken, etwas Besonderes, Spannendes – vielleicht auch Unkonventionelles ausstrahlen und Identität stiften. Gutes Design überrascht, es erzählt Geschichten und bleibt im Gedächtnis, weil es auf einer tiefen Ebene resoniert. Es geht um mehr als Form und Material; es geht um Erlebnisse, um den Moment, in dem ein Raum nicht nur genutzt, sondern bewusst wahrgenommen wird.
2. Welches Designstück hat dich in letzter Zeit begeistert und warum?
Ich bin ein begeisterter G-Klasse Fan 🙂
3. Wohin wird sich in deinen Augen Möbel-Design in Zukunft entwickeln?
In meinen Augen wird das Möbel-Design in den kommenden Jahren vor allem durch eine sehr dynamische, in Bewegung befindende Gesellschaft bestimmt. Bedürfnisse und Lebensumstände ändern sich fortlaufend. Daher ist es wichtig, dass Möbel mit dem Nutzer ‚mitwachsen‘ können und sich
an verschiedene Lebensstile und Raumgrößen anpassen lassen. Design wird sich stärker an dem Wohlbefinden des Nutzers orientieren und als Teil eines größeren, vernetzten Ökosystems verstanden – schonende Herstellungsmethoden, innovative Materialien und Technologien werden dabei wie selbstverständlich mitgedacht.
4. Die BLICKFANG ist wichtig, weil …
…sie nicht nur als Katalysator für innovative Ideen und zukunftsweisendes Design fungiert, sondern auch den direkten Austausch zwischen Kreativen ermöglicht. Gerade in Zeiten, in denen digitale Kommunikation den Großteil unseres Alltags bestimmt, bietet der persönliche Kontakt eine wertvolle Möglichkeit, echte Verbindungen zu knüpfen und das Verständnis dafür zu stärken, wie Design und Architektur unsere Lebensräume nachhaltig prägen können.
5. Welchen guten Rat würdest du jungen Designer:innen heutzutage mit auf den Weg geben?
Neugierig sein. Junge Designer:innen sollten immer eine gesunde Portion Neugier bewahren. Es geht darum, rauszugehen, den Austausch zu suchen, Eindrücke zu sammeln und daraus die eigene Kreativität zu schöpfen – denn Inspiration folgt keinem festen Schema.
Mut haben. Jeder Fehler bietet die Chance, etwas zu lernen und daran zu wachsen – nur wer wagt, kann die Grenzen des Bekannten erweitern und wirklich etwas bewegen.
Ein Netzwerk aufbauen. Der Aufbau von Beziehungen zu Mentor:innen und Kolleg:innen sowie der Austausch mit Gleichgesinnten öffnet oft Türen zu neuen Projekten und Perspektiven.
Erfahrung, informiertes Wissen und vor allem der Spaß am Berufsfeld helfen, wenn es darum geht, genau dann gute Ideen zu haben, wenn ein Projekt es verlangt.
Moritz Köhler I Innenarchitekt

Moritz Köhler studierte von 2003 bis 2008 Innenarchitektur an der Fachhochschule Rhein-Main. Im Anschluss arbeitete er von 2009 bis 2011 als Projektleiter bei der Ippolito Fleitz Group in Stuttgart, bevor er 2012 das Innenarchitekturstudio Studio Komo gründete.
Studio Komo verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der unter dem Claim „holistic-interior-affairs“ zusammengefasst wird. Als Boutique-Agentur betreut das Studio seine Projekte auf eine persönliche, strategische und umfassende Weise. Diese multidisziplinäre Herangehensweise ermöglicht es, eine individuelle und eigenständige Atmosphäre für Gastronomien, Messestände, Retail-Flächen, Arbeitswelten, Büros sowie private Projekte zu schaffen. Studio Komo wurde sowohl national als auch international mit zahlreichen Designpreisen ausgezeichnet.
Seit 2023 vertreibt Studio Komo unter dem eigenen Designlabel „Magazin Minori“ handbemalte Keramik und nimmt auch an der Blickfang-Messe teil. Im Jahr 2024 gründete Moritz Köhler gemeinsam mit Jörg Schmitt die Demokratiebewegung #gemeinsamdafuer.
1. Was macht für dich gutes Design aus?
Gutes Design macht Spaß und überrascht. In der Regel bietet es funktional wie optisch eine simple Lösung, ist intuitiv nutzbar/bedienbar und nachhaltig gedacht.
2. Welches Designstück hat dich in letzter Zeit begeistert und warum?
Der Stehtisch VEVA von Blå Station hat mich durch seine Einfachheit begeistert. Die Höhenverstellbarkeit ist deutlich durch eine Kurbel sichtbar. Er kommt somit ohne verbaute Akkus und Elektronik aus und stellt sich somit gegen den Trend alles noch elektronischer/digitaler auszustatten. Das Produkt ist somit selbsterklärend, langlebig, ressourcenschonend und resilient.
3. Wohin wird sich in deinen Augen Möbel-Design in Zukunft entwickeln?
Möbel Design wird sich in Zukunft noch mehr mit dem Thema Nachhaltigkeit bzw Langlebigkeit auseinander setzen müssen. Einfache, simple und robuste Lösungen zu einem vernünftigen Preis sind gefragt. Design, das diese Themen nicht beachtet wird keine gute Zukunft haben.
4. Die BLICKFANG ist wichtig, weil…
… sie das Thema „Design“ einem breiten Publikum zugänglich macht.
5. Welchen guten Rat würdest du jungen Designer:innen heutzutage mit auf den Weg geben?
Höre nicht auf die Bedenkenträger und Zweifler. Traue dich deine Ideen zu verwirklichen und teste sie selbst schnell und unkompliziert direkt am Markt. Sollten sie dann nicht ankommen mache direkt was Neues und integriere diese Erfahrung in dein nächste Projekt.
Robert Herzog I Diplom Modedesigner

Robert Herzog absolvierte eine Ausbildung zum Damenschneider, bevor er Modedesign studierte. Erste Berufserfahrungen sammelte er als Designer bei Nacho Ruiz in Barcelona. Anschließend übernahm er die Position des Head of Design Menswear bei der Firma Kalb in Aschaffenburg. Heute gibt er sein Fachwissen als wissenschaftlicher Lehrer für Modedesign an der Staatlichen Modeschule Stuttgart weiter.
1. Was macht für dich gutes Design aus?
Essentiell für gutes Design sind für mich zentrale Faktoren wie, Leichtigkeit, eine zeitgemäße Ästhetik, Durabilität und Funktionalität aus. All das zusammen ergibt eine unwiderstehliche Strahlkraft.
2. Welches Designstück hat dich in letzter Zeit begeistert und warum?
Mich begeistern Modekollektionen, die sich mit aktuellen gesellschaftlichen, künstlerischen und ästhetischen Größen auseinandersetzen. Prada und Miu Miu behandeln die Macht des Internets mit seiner Dualität von Uniformität und Verführung und kontrastieren diesen Inhalt mit einem Stilmix, den kein Algorithmus nachahmen kann.
3. Wohin wird sich in deinen Augen Mode-Design in Zukunft entwickeln?
Wir werden als Konsumenten von Mode mit Micro Trends überflutet. Die daraus resultierende Fashion Fatigue und die Ablehnung von modischen Trends wirft die Frage nach Trends per se auf. Welche Antworten kann die Modeindustrie geben? Die Antwort scheint eine immer stärkere Individualisierung bei gleichzeitiger Nachhaltigkeit und Stabilität modischer Stile zu sein.
4. Die BLICKFANG ist wichtig, weil…
… sie Designern die Möglichkeit ihre Ideen einem großen Publikum abseits der sonstigen Messelandschaft zu zeigen. Es entsteht ein direkter Kontakt zwischen Designer und Publikum, der in der Kommunikation einerseits Feedback und andererseits die ausgestellten Ideen erklärt.
5. Welchen guten Rat würdest du jungen Designer:innen heutzutage mit auf den Weg geben?
In meinen Augen ist es wichtig sich international aufzustellen, in der Szene präsent zu sein und ein solides Netzwerk aufzubauen. Neugier und Leichtigkeit ist hier der Schlüssel!