rappaport: Nachhaltige Tischkultur aus Stuttgart 

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Von der Werkbank zum Designklassiker: Die Stuttgarter Marke rappaport definiert nachhaltige Tischkultur neu. Das Label steht für eine klare Designphilosophie – und eine besondere Geschichte. 

Vom Waldkind zum Designer 

„Ich war eigentlich so gut wie meine komplette Kindheit im Wald“, erinnert sich Raphael Rappaport. In einem ehemaligen Jagdhaus, wo sein Vater als Holzbildhauer arbeitete, wuchs er zwischen Bäumen und Holzskulpturen auf. Nach einem Umweg über Sozialpädagogik führte ihn das Schicksal zurück zu seinen Wurzeln. 2021 gründete er mit Schreiner Marc Layer rappaport, ein Label, das sich der Schaffung einzigartiger Tische verschrieben hat. 

Nachhaltigkeit als Designprinzip 

Der respektvolle Umgang mit dem Werkstoff Holz steht im Zentrum der Unternehmensphilosophie der beiden: „Wir können wirklich von ‚der Baum stand noch‘ bis ‚hier ist ein Tisch‘ die Historie immer nachvollziehen und den Kunden auch miterzählen“, erklärt Raphael. Jeder Tisch erhält einen Steckbrief über die Herkunft des Holzes. 

rappaport verwendet ausschließlich Holz von Bäumen, die aus notwendigen Gründen gefällt werden mussten – sei es wegen Schädlingsbefall, Verkehrssicherung oder Baumaßnahmen. „98 Prozent unserer Hölzer kommen aus Baden-Württemberg oder Bayern“ betonen sie. Diese regionale Verwurzelung ermöglicht eine lückenlose Nachverfolgung jedes einzelnen Stücks. 

Handwerkskunst neu interpretiert 

„Es hängt von vielen Faktoren ab“, erklärt Raphael gern die Auswahl des perfekten Holzes. rappaport setzt dabei vor allem auf Harthölzer wie Eiche, Esche und Platane, die eine besondere Widerstandsfähigkeit bieten. Die Veredelung erfolgt mit ausgewählten Techniken wie dem japanisch inspirierten Köhlen – einem mehrstufigen Prozess, bei dem das Holz mit offener Flamme behandelt wird. 

Die neueste Designentwicklung des Labels verbindet diese traditionelle Materialkenntnis mit zeitgenössischer Ästhetik: die Kombination von Holz und Glas. „Das ist etwas, was die Kunden momentan stark anspricht“, beschreiben die Gründer die Resonanz auf den Designmessen. Derzeit entwickeln sie ein Mittelfußgestell komplett aus Glas – ein Statement für moderne Handwerkskunst, das Transparenz und Natürlichkeit verbindet. 

Möbel für Generationen 

„Fast Furniture“ ist für rappaport ein Fremdwort. Stattdessen entstehen in der Stuttgarter Werkstatt Tische, die Generationen überdauern sollen. „Wenn du dir irgendwo einen Tisch holst, der nachhaltig produziert wurde, aber den nach fünf Jahren rausschmeißt, ist das alles nichts wert“, betonen sie.  

Diese Philosophie findet zunehmend Anklang. Besonders in Stuttgart beobachtet rappaport eine Renaissance des Handwerks. Das Bewusstsein für Qualität und Nachhaltigkeit wächst – auch wenn der Weg zum hochwertigen Designmöbel oft erst in einer späteren Lebensphase beginnt. 

Blick in die Zukunft 

rappaport plant den nächsten Schritt: „Wir sind aktuell auf der Suche nach einer Werkstatt, um uns zu vergrößern“, verrät der Gründer. Dort sollen Kunden künftig verschiedene Holzplatten direkt in Augenschein nehmen können. Die Expansion erfolgt mit Bedacht – ganz im Sinne der Unternehmensphilosophie, die auf Qualität statt Quantität setzt. 

Dabei bleibt rappaport seinem Grundsatz treu: Möbel zu schaffen, die nicht nur funktional sind, sondern Geschichten erzählen – von nachhaltigem Design, traditionellem Handwerk und der Kunst, aus einem gefällten Baum ein zweites Leben zu formen. 

So finden Sie den perfekten Tisch – 3 Punkte von rappaport: 

1. Praktische Anforderungen klären 

„Ich würde von hinten nach vorne denken“, empfiehlt der Gründer. Konkret bedeutet das: Wie viele Personen sollen regelmäßig am Tisch sitzen? Brauchen Sie Erweiterungsmöglichkeiten, etwa für Familienfeste? Welche Stühle sollen zum Tisch passen? Klären Sie zunächst diese praktischen Aspekte. 

2. Raum und Umgebung beachten 

Wie fügt sich der Tisch in den vorhandenen Raum ein? Analysieren Sie die Beinfreiheit, die Sie benötigen, und wie der Tisch mit dem Boden, den Wänden und anderen Möbeln harmoniert. rappaport bietet dafür Beratung vor Ort mit Holzmustern an. 

3. Langfristig denken 

Ein hochwertiger Tisch ist eine Investition für Generationen. Überlegen Sie, ob das Design auch in Jahren noch gefällt. Verzichten Sie auf kurzlebige Trends wie etwa „River Tables“ und setzen Sie stattdessen auf zeitlose Gestaltung. 

Auf der BLICKFANG Stuttgart und Basel zeigt das Label seine nachhaltigen und langlebigen Möbel. Wer noch auf der Suche nach einem Esstisch, der Generationen überdauert, ist, sollte rappaport einen Besuch abstatten.

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