Holzkind: Holz, das eine Geschichte erzählt

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Wie Kathi und Domi aus Imperfektionen einzigartige Designs schaffen 

Ein Astloch mitten im Holz – was in der klassischen Holzverarbeitung als Makel zählt, ist bei Kathi und Domi von Holzkind das Markenzeichen. Die Imperfektionen der Natur sind für das Design-Team das, was ein Möbelstück ausmacht. Egal ob Esstisch, Hocker, Regal oder Wohnaccessoires – jedes Stück erzählt mit jedem Makel seine eigene Geschichte.  

Von der Natur inspiriert

Die Idee zu Holzkind entstand aus der gemeinsamen Leidenschaft für Handwerk und Natur. Beide kommen aus kreativen Bereichen: Kathi hat ein Kunststudium absolviert und Domi eine Schreinerlehre. Doch das war den beiden nicht genug. Kathi wollte gerne Dinge gestalten, die eine Funktion haben und Domi sehnte sich danach, mehr zu gestalten als das normale Schreinerhandwerk. Schnell war eine kleine Probebank im Keller der Eltern aufgebaut und die beiden fingen an, verschiedenste Holzaccessoires herzustellen. Was als Experiment begann, wurde schnell zu einer Herzensangelegenheit – und somit zum eigenen Label.  

Das Besondere an ihren Designs ist der bewusste Umgang mit den natürlichen Gegebenheiten des Materials. Wenn ein Holzstück Waldkanten oder Ast- und Wurmlöcher aufweist, wird genau das als Gestaltungselement genutzt. Die Strukturen, die die Natur vorgibt, nimmt das Design-Team auf und setzt sie in Szene. „Wir überlassen es dem Holz, wie ein Möbelstück am Ende aussieht“, erklärt Domi. So müssen sich die beiden für jedes einzelne Teil auf den Prozess einlassen und die Imperfektionen der Natur in ein neues Design umwandeln. 

Unikate mit Charakter

Durch die Arbeit mit der natürlichen Waldkante ist jedes Stück, das in ihrer Werkstatt entsteht, ein Unikat. Und das ist den beiden auch wichtig, denn wer ein Stück von ihnen kauft, soll das Gefühl haben, die einzige Person auf dem Planeten zu sein, die genau dieses Möbel besitzt.  

Die Imperfektionen in Hölzern, die sie gekonnt einsetzen, machen jedes Stück zu einem charakterstarken Unikat. Die Geschichten, die man dem Holz ansieht, sind das, was die beiden besonders finden: „Man kann sehen, wer das Holz schon bewohnt hat oder was das Holz bereits erlebt hat.  Wir benutzen teilweise auch alte Balken mit Nagellöchern. Das Holz hat dann mal ein ganzes Dach gestützt und steht jetzt bei jemandem als Sitzbank zuhause.“  

Holz ist nicht gleich Holz

Bei der Verarbeitung setzen Domi und Kathi auf Nachhaltigkeit. Die Wohnaccessoires zaubern sie aus Reststücken von den größeren Möbeln und das Holz für die Möbel kommt aus der Region – dem Schwarzwald. „Wir haben so eine schöne Vielfalt an Hölzern in der Region. Da brauchen wir nichts mehr zusätzlich aus dem Ausland“, findet Kathi. Für sie ist es nicht nachhaltig, das Holz von irgendwoher nach Deutschland zu importieren, um dann einen „nachhaltigen“ Esstisch aus Holz herzustellen. Stattdessen kaufen sie Bäume ab, die gerade gefällt wurden oder bekommen auch mal Holzstücke von Bekannten aus dem Dorf.  

Benutzt werden bei Holzkind vor allem Harthölzer.  Nadelhölzer eignen sich nicht für den Möbelbau. Stattdessen verwendet das Label viel Eiche und Ahorn aber auch Nuss, Buche oder Birne. „Letztendlich verwenden wir eigentlich alles, was hier in der Umgebung so rumsteht und sich für unsere Projekte eignet“, erklärt Domi. 

Handwerk mit Seele

Jedes ihrer Produkte erstellen Kathi und Domi in Handarbeit und kontrollieren sich dabei gegenseitig. „Wenn man selbst schon eine Stunde lang am Schleifen war, denkt man häufig, dass es schon passt. Dann kommt aber der andere und sagt, dass da noch mal ein bisschen was gemacht werden muss“, weiht Domi uns ein. So können die beiden das Beste aus den Produkten herausholen und sich sicher sein, dass die gesetzte Qualität auch weiterhin bestandhaft bleibt.  

Wichtig ist ihnen vor allem, dass ihre Designs zeitlos sind. Sie motivieren ihre Kund:innen zu einem bewussten Konsum. Denn wer bewusst konsumiert, verbindet mit jedem Möbelstück eine bestimmte Emotion. So verdient sich ein Teil seinen Platz im Zuhause und überlebt im besten Fall Jahrzehnte. „Wir versuchen unser Design minimalistisch zu halten, ohne große Verzierungen. Dadurch schafft man etwas, das auch der nächsten Generation gefallen kann“, erklärt Kathi – sie bauen ihre Möbel so, dass sie langlebig sind und theoretisch vererbt werden können.  

Blick in die Zukunft

Im kommenden Jahr feiert Holzkind zehnjähriges Jubiläum. Was im Keller der Eltern als DIY-Projekt angefangen hat, ist mittlerweile eine eigene Werkstatt mit wiederkehrender Kundschaft. „Es ist ein schönes Gefühl zu sehen, wo man vor 10 Jahren war und wie weit man seither gekommen ist“, findet das Design-Team.

Aber fertig sind die beiden noch nicht – der Traum? Ein Showroom. Ein kleiner Laden in der Innenstadt, in dem man nicht nur die eigenen Möbelstücke ausstellen, sondern auch Kundengespräche oder Events halten kann. Das Konzept des Labels wollen Kathi und Domi aber beibehalten. Die Arbeit zu zweit macht ihnen nicht nur Spaß, sie wollen sich auch weiterhin die Zeit nehmen, jedes Stück genau zu überprüfen und den Kund:innen dieselbe Qualität bieten, wie die letzten Jahre.  

Wer auf die BLICKFANG Stuttgart kommt, kann sich auf Schalen, Servierbretter, Trockenblumenvasen und weitere Wohnaccessoires aus Holz freuen. Und wer Interesse an einem Möbelstück von Holzkind hat, kann auf der BLICKFANG persönlich mit dem Design-Team ins Gespräch kommen. 

Auf der BLICKFANG Stuttgart 2025 kannst du Kathi und Domi vom 14.-16. März persönlich kennenlernen.

Wenn du mehr über Kathi und Domi, ihre Designs und Holzkind erfahren möchtest, besuche ihre Website, indem Du hier klickst:

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