Klara Blau: Schmuckstücke, die tiefer gehen 

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Sophia Mohr ist die treibende Kraft, die hinter dem Label Klara Blau steckt. Die junge Schmuckdesignerin setzt sich mit ihrem Label nicht nur für Nachhaltigkeit ein, ihr ist es außerdem wichtig lokale Unternehmen zu unterstützen. Im Interview erzählt uns Sophia, wieso sie sich entschieden hat, selbstständig zu werden, woher der Name Klara Blau kommt und welche Zukunftspläne sie für sich und ihre Schmuckstücke hat. 

Sophia, dein Label Klara Blau ist noch ein junges Schmucklabel. Wie würdest du deinen Stil in ein paar Worten beschreiben? 

Ich glaube „unique“ trifft es ganz gut. Mein Stil ist eher besonders, nicht gerade klassisch oder supermodern. Ich setze stark auf Strukturen, das ist jetzt nicht so alltäglich, daher glaube ich „unique“ ist eine gute Beschreibung für meine Schmuckstücke. 

Dein Schmuck wird aus recyceltem Silber gefertigt und in Gold plattiert. Was hat dich dazu inspiriert, so auf Nachhaltigkeit zu setzen? 

Zum einen müsste ich mich richtig anstrengen, nicht mit recycelten Materialien zu arbeiten. Ich habe mich dazu entschieden hier in Pforzheim zu produzieren, weil ich lokal arbeiten kann und kleine, lokale Unternehmen unterstützen wollte. Das heißt, meine Gießereien, die ganzen Galvaniken, also da wo ich meinen Schmuck vergolde, beziehen alle Metalle hier von der Gold und Silber Scheideanstalt. Ich komm also gar nicht darum herum regional und nachhaltig zu arbeiten.

Aber generell ist mir Nachhaltigkeit einfach extrem wichtig. Eigentlich ist das keine Frage mehr, ob ich nachhaltig produziere oder nicht – für mich ist das selbstverständlich. Ich schaue mir an, wo meine Steine oder meine Perlen herkommen, und arbeite viel mit Altbeständen. Das gehört meiner Meinung nach in der heutigen Zeit einfach dazu. 

Wie kamst du überhaupt zu der Idee, ein eigenes Label zu gründen? 

Ich habe Schmuckdesign studiert und war ehrlich gesagt am Anfang davon überzeugt, dass ich später einen anderen Beruf machen werden. Vor meinem Praxissemester war ich dann auch kurz davor, das Studium abzubrechen und Maschinenbau zu studieren, weil ich dachte ich müsste etwas „Richtiges“ machen. Meine Eltern haben dann aber gesagt ich soll das Studium erstmal weitermachen. Mein Praxissemester habe ich dann bei Goldmarlen gemacht und da habe ich so viel gelernt.

Marlen ist einfach toll und mit so einer Freude dabei, ohne sich über alles Gedanken zu machen und da habe ich mir gedacht, wenn man nicht die perfekte Büro Frau sein muss, dann kann ich das auch. Und dann hab ich während meinem Praktikum meine Website aufgebaut, danach meinen Abschluss gemacht und war dann auch auf meinen ersten großen Messen. Und jetzt sind wir hier: ich habe meinen eignen Laden, habe immer wieder Praktikant:innen und Klara Blau hat gerade erst den vierten Geburtstag gefeiert. 

Hat der Name „Klara Blau“ eine besondere Bedeutung für dich? 

Ich habe während meines Praktikums in einem Pub gearbeitet und hatte sehr viele Bier-getränkte Geschichten. Und ich habe eben seit 10 Jahren blaue Haare. Marlen hat mir dann den Spitznamen „die Blaue“ verpasst. Mein Zweitname ist Klara und den fand ich schon immer irgendwie passend. Als es dann darum ging einen Namen für das Label zu finden, haben wir nachgedacht und Klara Blau war dann einfach perfekt.  

Was ist der größte Reiz daran, alles mit den eigenen Händen herzustellen? 

Das ist das, was ich am liebsten an dem Beruf mag! Wenn ich mir überlege, was ich in 10 Jahren machen will, dann ist es hier sitzen und neue Sachen entwickeln. Ich habe schon früher immer gesagt ich würde gerne einen kreativen Beruf machen, bei dem man mit den Händen arbeitet und es ist so schön, dass ich das jetzt auch machen kann! Mir macht es super viel Spaß, aus Nichts etwas zu schaffen, was nicht nur mir selbst, sondern auch anderen Leuten gefällt. 

Welche Techniken und Handwerkstraditionen nutzt du denn, um sicherzustellen, dass jedes Schmuckstück einzigartig ist? 

Ich habe verschiedene Techniken. Jedes Schmuckstück ist in der Grundstruktur mit einer Mini-Heißklebepistole gezeichnet und dann in Sterling Silber gegossen. Früher war wirklich jedes Stück ein Unikat und das Plastik wurde dann in den Guss gegeben und ausgebrannt. Mittlerweile habe ich für jede Größe eine Silikonform, sodass ich ein Produkt verkaufen kann, welches wirklich stabil ist. So bleibt die Qualität auch immer gleich und ich habe nicht ein Produkt, was ein Loch hat. Bei den Schmuckstücken mit Edelsteinen ist das komplett anders. Dadurch, dass alle Steine anders sind und ich alle auch nochmal bearbeite, gleicht kein Stück dem anderen. 

Was sind für dich die größten Herausforderungen bei deiner Arbeit? 

Als eigenständige Designerin erstmal Bürokratie (grinst). Wenn ich könnte, würde ich mir selbst gar nicht den Chefposten geben, sondern eher so Head of Gestaltung. Der ganze Büro-Kram liegt mir einfach nicht und macht mir keinen Spaß, das kommt immer an letzter Stelle bei mir. Bei der Schmuckherstellung habe ich eigentlich selten Herausforderungen. Und das Großartige ist, dass ich mir in den letzten drei Jahren ein richtig gutes Netzwerk aufgebaut habe. Wenn ich nicht weiterkomme, dann frage ich die Leute einfach, wie sie das machen würden oder wie ich mein Problem eventuell lösen könnte. Das funktioniert immer ganz gut.  

Was sind deine Zukunftspläne für Klara Blau? 

Ich freue mich richtig auf die Zukunft – ich wohne jetzt seit 8 Jahren in Pforzheim, komme ursprünglich aber aus Freiburg und möchte im September tatsächlich wieder nach Freiburg ziehen! Zwar würde ich meinen Laden hier nur schweren Herzens aufgeben aber im besten Fall kann ich in Freiburg einen neuen Laden eröffnen. Ich hoffe, dass das Label immer weiterwächst und gedeiht und dass es mir noch lange Spaß macht, selbst Schmuck herzustellen. Solang es mir Spaß macht, werde ich es weitermachen und einfach mal schauen was so passiert. 

Auf der BLICKFANG Hamburg vom 16.-18. Mai kannst du Sophia und ihre Schmuckstücke vor Ort treffen und ins Gesrpäch kommen!

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