CASOAL: Von der Kanzlei ins Atelier

Wenn Alexandra Soria Castillo von ihrem Label CASOAL erzählt, funkeln ihre Augen. CASOAL ist das Ergebnis von Mut, Pragmatismus und der Leidenschaft, Dinge neu zu denken.
Die Designerin ist in Madrid geboren, in der Schweiz zuhause und in Mailand zur Gestalterin geworden. Eigentlich hatte ihr Leben einmal einen ganz anderen Kurs: Nach ihrem Jurastudium arbeitete sie mehrere Jahre in einer Kanzlei. Mit 30 wagte sie den radikalen Neuanfang: Sie zog nach Mailand, studierte am renommierten Istituto Marangoni Modedesign und folgte endlich ihrem Herzen. Heute steht sie mit CASOAL für Taschen, die das Beste aus allen Welten vereinen: mediterrane Leichtigkeit, italienische Eleganz und Schweizer Präzision.
Wir haben mit Alexandra über ihre Reise, ihre Inspiration und die Herausforderungen einer Gründerin gesprochen, die sich getraut hat, nochmal ganz neu zu starten.

Alexandra, dein Label heißt CASOAL – wie ist dieser Name entstanden?
Das war fast ein kleiner Zufall. Mein Name Alexandra Soria Castillo enthält das Wort schon – wenn man die Buchstaben ein wenig spielt, wird daraus CASOAL. Gleichzeitig passt der Name perfekt zu meiner Idee: Taschen, die casual und lässig sind, aber immer mit Raffinesse. Für mich hat es sich sofort richtig angefühlt, weil er persönlich ist und gleichzeitig international funktioniert.
Besonders spannend ist die integrierte Powerbank. Wie kamst du darauf?
Ganz ehrlich? Aus meinem eigenen Alltag. (lacht) Ich reise viel, bin viel unterwegs – und mein Handy war ständig leer, genau dann, wenn ich es gebraucht hätte. Da dachte ich mir: Warum soll eine Tasche nicht mehr können? So entstand die Idee, kabelloses Laden direkt zu integrieren. Man legt das Handy einfach in die Tasche, und es lädt automatisch. Ein kleines Detail, das das Leben erleichtert.


Du hast ursprünglich Jura studiert. Wie kam es zu diesem radikalen Richtungswechsel?
Ich habe Jura studiert, weil es „vernünftig“ war – und weil mein Vater wollte, dass ich etwas Sicheres mache. Aber in mir drin war immer dieser Traum, kreativ zu arbeiten. Mit 30 habe ich dann gemerkt: Wenn ich jetzt nicht neu anfange, dann nie. Also habe ich meine Komfortzone verlassen und in Mailand Modedesign studiert. Das war riskant, aber genau richtig. CASOAL ist meine zweite Chance – und der Beweis, dass es nie zu spät ist.

Deine Taschen sind minimalistisch, aber mit vielen Details versehen. Was macht dein Design aus?
Ich glaube daran, dass Schönheit in der Schlichtheit steckt. Die Formen sind klar und reduziert, fast puristisch. Aber die Details – das Material, die Verarbeitung, die Farben – geben jeder Tasche ihre Persönlichkeit. Außerdem findet man in allen Modellen kleine kreisförmige Elemente wieder. Das ist sozusagen meine Handschrift.
Du bist in Madrid aufgewachsen, hast in Mailand studiert und lebst heute in der Schweiz. Wie beeinflussen diese unterschiedlichen Orte dein Design?
Jede dieser Stationen steckt in meinen Taschen. Aus Spanien kommt das Praktische: Wir tragen dort nur das Nötigste mit uns, und genau so sind meine Taschen gedacht – reduziert auf das Wesentliche. In Italien habe ich den Sinn für Ästhetik, Handwerkskunst und Materialien entwickelt. Und in der Schweiz habe ich gelernt, präzise, klar und strukturiert zu arbeiten. Am Ende vereint CASOAL all diese Welten.
Farben spielen eine große Rolle bei CASOAL. Was bedeuten sie dir?
Farben sind für mich wie Emotionen. Ich mag klassische Töne wie Schwarz oder Braun, aber ich verändere sie ein wenig, damit sie eine besondere Tiefe bekommen – ein elektrisches Blau, ein edles Pink. So sind die Taschen gleichzeitig zeitlos und modern. Bei jeder Tasche kann der Strap frei gewählt werden, dadurch entstehen spannende aber immer harmonische Farbkombinationen. Manche Kund:innen kombinieren die Farben untereinander, andere tragen sie monochrom – beides ist richtig. Wichtig ist, dass jede Person ihre eigene Persönlichkeit ausdrücken kann.
Deine Taschen wirken nicht nur edel, sie stecken auch voller durchdachter Details. Kannst du uns mehr über die Materialien und die Verarbeitung erzählen?
Das ist mir tatsächlich sehr wichtig, denn Materialien sind die Grundlage für Langlebigkeit und Qualität. Ich verwende ausschließlich Stoffe und Zubehör, die in Italien gefertigt werden – das ist für mich ein Qualitätsversprechen. Ich habe vor der Selbstständigkeit für ein anderes Modelabel gearbeitet und habe so tiefe Einblicke in die Produktion erhalten können und einige Produktionsstätten gesehen. Das Gewebe meiner Taschen ist UV-beständig und gummiert, sodass es robust bleibt und seine Farbe nicht verliert. Die Kanten jeder Tasche werden von Hand bemalt, außerdem haben wir spezielles Zubehör exklusiv für CASOAL entwickelt. All das macht jede Tasche nicht nur zu einem Designstück, sondern zu einem wirklich funktionalen Begleiter für den Alltag.
Was war für dich die größte Herausforderung bei der Gründung von CASOAL?
Alles selbst zu machen! (lacht) Am Anfang glaubt niemand, dass du es wirklich ernst meinst. Und wenn man mit 30 nochmal neu anfängt, ist es doppelt schwer. Ich mache wirklich alles selbst – vom Design über die Produktion bis hin zu Marketing und Vertrieb. Viele denken, da steckt ein Team dahinter, aber nein, das bin nur ich. Das ist anstrengend, aber es macht mich auch unglaublich stolz.
Wer sind die Menschen, die deine Taschen tragen?
CASOAL ist unisex gedacht. Ich habe Kund:innen mit 20 oder jünger, die etwas Buntes und Verspieltes wollen, genauso wie Menschen über 60, die ein klassisches Modell suchen. Ein älterer Herr hat sich neulich für ein schwarzes Modell entschieden – das hat mich total gefreut, weil es zeigt, wie vielfältig meine Zielgruppe ist. Meine Taschen sind für Menschen mit aktivem Lebensstil, die Qualität schätzen und Wert auf Details legen.
Wenn du nach vorne blickst – wohin soll die Reise mit CASOAL gehen?
Ich wünsche mir, dass CASOAL in mehr Stores präsent ist. Online ist der Markt gerade unglaublich überfüllt, und meine Taschen entfalten ihre Wirkung erst, wenn man sie in die Hand nimmt, das Material fühlt. Außerdem träume ich davon, die Kollektion weiter auszubauen und spannende Kooperationen einzugehen. Aber egal, wohin es geht – CASOAL wird immer mein Herzensprojekt bleiben.
Und zum Schluss: Was bedeutet dir CASOAL ganz persönlich?
Es ist mein größtes Abenteuer. Mein Mut, nochmal ganz von vorne anzufangen. Meine zweite Chance – und der Beweis, dass man seine Träume wirklich leben kann.

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