Hindernisse als Teil der Lösung

Interviews

Inhaltlich bewegt sich der Grazer Designer an der Grenze zwischen Kunst und Design. Im Designkontext zwischen Konzept und Objekt. Zwischen Speculative Design, das sich mit möglichen Zukunftsszenarien beschäftigt, und klassischem Produktdesign.

Als Designer geht es Glasner nicht darum, Dinge schöner oder wohlgefälliger zu machen. Er sucht vielmehr gestalterische, konstruktive Lösungen für aktuelle Herausforderungen. Scheinbare Hindernisse und Hürden werden zu Teilen der Lösung und ihr Potential zu weiteren Gestaltungsmöglichkeiten. Wenn diese Lösungen dann auch noch ehrlich und schlicht umgesetzt werden können, umso besser.

So auch bei dem Produkt, für das er die Nachwuchs-Förderung der BLICKFANG erhält: Das Hochbett f=mg. Kleine Zimmer und wenig Platz in WGs. Viele Umzüge. Möbel, die aufwendig auseinander und zusammengebaut werden müssen. Das sollte doch auch anders gehen, stellte er zu seiner Zeit als Student der Angewandten Kunst in Wien fest. Raumknappheit und Ressourcenmangel fordern für langfristige Lösungen zwar Städte und Politik heraus, kurz- bis mittelfristig ist allerdings der Designer gefragt, wenn es um die optimale Raumnutzung und einen einfachen Auf- und Abbau der Möbel geht. Die Idee für sein Bettenkonzept war geboren.  

Inhaltlich bewegt sich der Grazer Designer an der Grenze zwischen Kunst und Design. Im Designkontext zwischen Konzept und Objekt. Zwischen Speculative Design, das sich mit möglichen Zukunftsszenarien beschäftigt, und klassischem Produktdesign.

Als Designer geht es Glasner nicht darum, Dinge schöner oder wohlgefälliger zu machen. Er sucht vielmehr gestalterische, konstruktive Lösungen für aktuelle Herausforderungen. Scheinbare Hindernisse und Hürden werden zu Teilen der Lösung und ihr Potential zu weiteren Gestaltungsmöglichkeiten. Wenn diese Lösungen dann auch noch ehrlich und schlicht umgesetzt werden können, umso besser.

Sein Hochbett, so sagt er selbst, ist eine Liebeserklärung an die Gravitation. Andere Hochbettsysteme verwenden Dübel, Schrauben, Winkel und viel mechanische Anstrengung darauf, sich der Schwerkraft zu widersetzen. Glasner denkt um die Ecke. Beim Bouldern ist er es gewohnt, die Schwerkraft zu besiegen. Als Designer nutzt er die Grundkraft als Gestaltungsmöglichkeit:

Die beiden Metallrahmen, die als Kopf- und Fußteil dienen, werden vertikal auf den Bettrahmen geschoben und schräg gestellt. Die Eigenlast des Bettrahmens zieht sie zum Boden und bringt Kopf und Fußteil dazu, sich zu verhaken. Dank eines Klemmmechanismus steht das Bett stabil und nur auf den eigenen Beinen. Der Aufbau ist innerhalb von wenigen Minuten und ohne Werkzeuge abgeschlossen. Hatte der erste Prototyp noch keine Hochbettleiter und musste regelrecht akrobatisch mit einem Hüftaufschwung bezwungen werden, verfügt die weiterentwickelte Variante über eine minimalistische Leiter.

Die Sorge, wie bei anderen Hochbetten, dass die Traglast ausgereizt wird, hat man hier nicht. Denn ganz nach der physikalischen Formel für Gravitationskraft gilt: Je höher das Gewicht des Liegenden, desto stärker verklemmen sich Kopf- und Fußteil und minimieren Schwingungen. Dank einer Förderung des Austria Wirtschafts Service konnte das Funktionsprinzip auch von einem Statiker offiziell bestätigt und ein Patent angemeldet werden.

So auch bei dem Produkt, für das er die Nachwuchs-Förderung der BLICKFANG erhält: Das Hochbett f=mg. Kleine Zimmer und wenig Platz in WGs. Viele Umzüge. Möbel, die aufwendig auseinander und zusammengebaut werden müssen. Das sollte doch auch anders gehen, stellte er zu seiner Zeit als Student der Angewandten in Wien fest. Raumknappheit und Ressourcenmangel fordern für langfristige Lösungen zwar Städte und Politik heraus, kurz- bis mittelfristig ist allerdings der Designer gefragt, wenn es um die optimale Raumnutzung und einen einfachen Auf- und Abbau der Möbel geht. Die Idee für sein Bettenkonzept war geboren.  

Es gibt immer Möglichkeiten, bestehende Ansätze und Produkte neu zu denken. Das Hochbett hat daher auch das Interesse der Designpreis-Jury der BLICKFANG Wien erregt, die den Prototyp mit dem Designpreis in der Kategorie Möbel und Produkt honorierte.

Neben der Möglichkeit, als Future Forward Gewinner kostenfrei an BLICKFANG Messen teilzunehmen wird Jakob Glasner noch ein persönliches Coaching erhalten.

1.  Wie war deine erste Messeteilnahme an der BLICKFANG Wien?

„Aufregend, da es für mich überhaupt die erste Messeteilnahme war. Angefangen von der schönen Location im Museum für Angewandte Kunst, über die viele Gespräche mit Besucher:innen bis hin zum Austausch mit anderen Labels, waren es einfach sehr interessante Tage.“

2.  Wie war das Feedback auf dein Hochbett?

„Wirklich toll, ich hatte niemals mit so vielen positiven Kommentaren und Gesprächen gerechnet. Einerseits wurde die schlichte Ästhetik des Hochbetts gelobt, aber gleichermaßen dessen Mehrwert in Zeiten immer kleinerer Wohnräume erkannt. Selbstverständlich braucht es für dieses Problem auch eine politische Lösung – bis dahin kann ich mit dem Bett aber einen minimalen Beitrag leisten.“

3. Was nimmst du von der BLICKFANG sonst noch mit?

„Viel Erfahrung durch den Austausch mit anderen Designer:innen. Abseits davon arbeite ich daran, das Hochbett möglichst bald in Serienproduktion Realität werden zu lassen.“

Bevor es für den Designer weiter hoch hinaus geht, stellten wir ihm am Ende der BLICKFANG sieben Fragen:

1.  Wie war deine erste Messeteilnahme an der BLICKFANG Wien?

„Aufregend, da es für mich überhaupt die erste Messeteilnahme war. Angefangen von der schönen Location im Museum für Angewandte Kunst, über die viele Gespräche mit Besucher*innen bis hin zum Austausch mit anderen Designer*innen, waren es einfach sehr interessante Tage.“

2.  Wie war das Feedback auf dein Hochbett?

„Wirklich toll, ich hatte niemals mit so vielen positiven Kommentaren und Gesprächen gerechnet. Einerseits wurde die schlichte Ästhetik des Hochbetts gelobt, aber gleichermaßen dessen Mehrwert in Zeiten immer kleinerer Wohnräume erkannt. Selbstverständlich braucht es für dieses Problem auch eine politische Lösung – bis dahin kann ich mit dem Bett aber einen minimalen Beitrag leisten.“

3. Was nimmst du von der BLICKFANG sonst noch mit?

„Viel Erfahrung durch den Austausch mit anderen Designer*innen. Abseits davon arbeite ich daran, das Hochbett möglichst bald in Serienproduktion Realität werden zu lassen.“

4. Was sind deine nächsten Schritte?

„Abgesehen von der Produktentwicklung, die ja eh laufend stattfindet, haben sich weitere Ausstellungsmöglichkeiten ergeben, die mir helfen, einen Produktionspartner oder ein Label für das Hochbett zu finden. Die aktuelle Situation macht nun die Suche allerdings nicht unbedingt leichter.“

 5. Die spannendste/ inspirierendste /überraschendste/ wichtigste Begegnung an der BLICKFANG war

„Da möchte ich wirklich keine bestimmte hervorheben. Mit Besucher*innen über die vielen unterschiedlichen Wohnsituationen und damit verbundenen Herausforderungen zu sprechen, war für mich als Designer am Bedeutendsten. Zwar analysiere ich die Situationen auch im eigenen Bekannten- und Freundeskreis, bei der Messe kamen allerdings sehr viele unterschiedliche Eindrücke in kurzer Zeit hinzu.“

6. Stell dir vor, ein schwedisches Möbelhaus ruft an und möchte dein Produkt in ihr Sortiment aufnehmen…

„… Dann mögen die Verhandlungen beginnen. Mein Ziel ist es, ein möglichst nachhaltiges und zeitloses Möbelstück zu einem fairen Preis auf den Markt zu bringen. Unter welcher Marke ist für mich dabei zweitrangig. Ich freue mich auf jede Anfrage!“

7. Dein Tipp für alle Designer, die sich überlegen, für den Future Forward Preis zu bewerben:

„Unbedingt das einreichen, wovon du selbst überzeugt bist. Es gibts nichts zu verlieren. Das BLICKFANG-Team beißt nicht, sondern unterstützt neue Konzepte auf eine unkomplizierte Art und Weise. Herzlichen Dank dafür.“

4. Was sind deine nächsten Schritte?

„Abgesehen von der Produktentwicklung, die ja eh laufend stattfindet, haben sich weitere Ausstellungsmöglichkeiten ergeben, die mir helfen, einen Produktionspartner oder ein Label für das Hochbett zu finden. Die aktuelle Situation macht nun die Suche allerdings nicht unbedingt leichter.“

5. Die spannendste/ inspirierendste /überraschendste/ wichtigste Begegnung an der BLICKFANG war …

„Da möchte ich wirklich keine bestimmte hervorheben. Mit dem BLICKFANG-Publikum über die vielen unterschiedlichen Wohnsituationen und damit verbundenen Herausforderungen zu sprechen, war für mich als Designer am Bedeutendsten. Zwar analysiere ich die Situationen auch im eigenen Bekannten- und Freundeskreis, bei der Messe kamen allerdings sehr viele unterschiedliche Eindrücke in kurzer Zeit hinzu.“

Sein Hochbett, so sagt er selbst, ist eine Liebeserklärung an die Gravitation. Andere Hochbettsysteme verwenden Dübel, Schrauben, Winkel und viel mechanische Anstrengung darauf, sich der Schwerkraft zu widersetzen. Glasner denkt um die Ecke. Beim Bouldern ist  er es gewohnt, die Schwerkraft zu besiegen. Als Designer nutzt er die Grundkraft als Gestaltungsmöglichkeit:

Die beiden Metallrahmen, die als Kopf- und Fußteil dienen, werden vertikal auf den Bettrahmen geschoben und schräg gestellt. Die Eigenlast des Bettrahmens zieht sie zum Boden und bringt Kopf und Fußteil dazu, sich zu verhaken. Dank eines Klemmmechanismus steht das Bett stabil und nur auf den eigenen Beinen. Der Aufbau ist innerhalb von wenigen Minuten und ohne Werkzeuge abgeschlossen. Hatte der erste Prototyp noch keine Hochbettleiter und musste regelrecht akrobatisch mit einem Hüftaufschwung bezwungen werden, verfügt die weiterentwickelte Variante über eine minimalistische Leiter.

Die Sorge, wie bei anderen Hochbetten, dass die Traglast ausgereizt wird, hat man hier nicht. Denn ganz nach der physikalischen Formel für Gravitationskraft gilt: Je höher das Gewicht des Liegenden, desto stärker verklemmen sich Kopf- und Fußteil und minimieren Schwingungen. Dank einer Förderung des Austria Wirtschafts Service konnte das Funktionsprinzip auch von einem Statiker offiziell bestätigt und ein Patent angemeldet werden.

Es gibt immer Möglichkeiten, bestehende Ansätze und Produkte neu zu denken. Das Hochbett hat daher auch das Interesse der Designpreis-Jury der BLICKFANG Wien erregt, die den Prototyp mit dem Designpreis in der Kategorie Möbel und Produkt honorierte.

Neben der Möglichkeit, als Future Forward Gewinner kostenfrei an BLICKFANG Messen teilzunehmen wird Jakob Glasner noch ein persönliches Coaching erhalten.

Bevor es für den Designer weiter hoch hinaus geht, stellten wir ihm am Ende der BLICKFANG sieben Fragen:

Auf der BLICKFANG Wien ist großer Andrang am Stand des Future Forward Gewinners Jakob Glasner. Er geht von Besuchergruppe zu Besuchergruppe, erklärt sein Hochbettkonzept und lädt den ein oder anderen ein, das Bett selbst zu testen und zu „erklettern“.

6. Stell dir vor, ein schwedisches Möbelhaus ruft an und möchte dein Produkt in ihr Sortiment aufnehmen…

„Dann mögen die Verhandlungen beginnen. Mein Ziel ist es, ein möglichst nachhaltiges und zeitloses Möbelstück zu einem fairen Preis auf den Markt zu bringen. Unter welcher Marke ist für mich dabei zweitrangig. Ich freue mich auf jede Anfrage!“

7. Dein Tipp für alle Designer, die sich überlegen, für den Future Forward Preis zu bewerben:

„Unbedingt das einreichen, wovon du selbst überzeugt bist. Es gibts nichts zu verlieren. Das BLICKFANG-Team beißt nicht, sondern unterstützt neue Konzepte auf eine unkomplizierte Art und Weise. Herzlichen Dank dafür.“

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